"Rollende Bomben" vor der Haustür

TRIER. Die rote Karte will der Verbandsgemeinderat (VG-Rat) Trier-Land den Gefahrgutlastern auf den stark frequentierten Bundesstraßen 51 und 49 zeigen. Auch die Polizei sollte nach Meinung des Gremiums in Sachen "Schwerlastverkehr" stärker in die Pflicht genommen werden.

Es war ein einstimmiger Beschluss: Der VG-Rat forderte die Verbandsgemeindeverwaltung Trier-Land auf, alle notwendigen Schritte gegen den Transit-Gefahrgutverkehr auf der B 51 (Bitburger Straße) und auf der B 49 (Trier-Wasserbilligerbrück-Sauertal) einzuleiten.Verärgert über Absage der Landesbehörde

Eine weitere Forderung des Rates richtet sich an die Polizei: Sie soll durch zusätzliche LKW-Kontrollen verstärkt den Gefahrguttransporteuren auf die Finger schauen und mehr auf die Einhaltung von Tonnage-Begrenzungen an bestimmten Streckenabschnitten achten. Vorausgegangen war eine ausführliche Aussprache, an der als Gäste Martin Bismor vom Tiefbauamt Trier und Günter Görgen von der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Trier-Saarburg teilnehmen. Vermisst wurden Vertreter des ebenfalls eingeladenen Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV) Trier. Die Behörde hatte eine Teilnahme wegen angeblich "fehlender Kompetenzen in der Sachfrage" abgelehnt, was die Ratsmitglieder wiederum zu kritischen Kommentaren veranlasste. Über die derzeitige Entwicklung auf B 51 und B 49 konnte Bürgermeister Wofgang Reiland nicht viel Neues berichten: Noch immer gibt es keine verlässlichen Angaben über die Zahl der Gefahrguttransporte dort - weder beim Bundesamt für den Güterverkehr noch beim Polizeipräsidium Trier oder anderen Landesbehörden. Fest steht nur, dass die Zahl der LKW-Durchfahrten seit der Mauteinführung auch auf diesen Straßen deutlich zugenommen hat, wobei auch darüber noch genaue Zahlen fehlen. In der sich anschließenden Debatte wurde erneut das Verkehrsdilemma im Trierer Tal deutlich: Fehlende Ausweichmöglichkeiten, überlastete Knotenpunkte und Brücken sowie LKW-Tonnage-Begrenzungen, die immer weniger beachtet werden. Der Antrag der CDU-Fraktion, wenigstens den Gefahrgut-Transitverkehr von B 51 und B 49 zu verbannen, wurde von den anderen Fraktionen vorbehaltlos unterstützt nach dem Motto: Wir dürfen nicht tatenlos abwarten, bis etwas passiert. Laut Bürgermeister Reiland wird die Verbandsgemeinde Trier-Land nun kurzfristig an die Kreisverwaltung herantreten. Reiland: "Wir hoffen auch auf Unterstützung aus dem Kreis Bitburg-Prüm, denn der ist vom Schwerlast- und Gefahrgutverkehr genauso betroffen."

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