Rote Flitzer, mal ganz gemütlich

Zum ersten Mal bereicherte eine Trecker-Oldtimer-Schau das Bilzinger Dorf- und Grillfest. Was gemächlich auf die Wiese neben "Tom's Hof" tuckerte, ließ nicht nur die Herzen berufsmäßiger Treckerfahrer höher schlagen.

 Porsche, einmal anders – die gab es am Wochenende in Bilzingen zu bestaunen. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Porsche, einmal anders – die gab es am Wochenende in Bilzingen zu bestaunen. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Wincheringen-Bilzingen. (kdj) Eigentlich passen Namen und Farben gar nicht so recht zusammen. Wer "Porsche" hört, denkt zunächst und meist fast ausschließlich an elegante, bärenstarke und superschnelle Sportwagen und die Farbe Silbermetallic. Rot gehört traditionell der Konkurrenz aus Maranello - richtig: der Marke mit dem schwarzen Pferd auf gelbem Grund. Wenn es nicht darum geht, Höchstgeschwindigkeiten zu erreichen, sondern kraftvoll und zuverlässig nützliche Arbeit zu leisten, stimmt die automobile Farben- und Typenlehre nicht mehr. Feuerrote Porsches unterschiedlicher Leistungsklassen sorgen für langsames, aber stetiges Fortkommen im Ackerbau. Sie sind Produkte der ab 1956 florierenden und 1964 untergegangenen Porsche-Diesel Motorenbau GmbH. Und Ferrari baut nicht nur vorzugsweise rot lackierte Flitzer, sondern immer noch auch Traktoren, von denen viele ein weißes Lack-Kleid tragen.

In Bilzingen waren vor allem Porsche-Traktoren (und ihre Vorgänger vom Typ Allgeier), aber auch Schlepper anderer Marken gefragt. Die rote Porsche-Oldtimer-Armada bestimmte das Bild, grüne Allgeier, ein blaugrauer Hanomag, ein Bautz und anderes Schleppgerät zeigten sich in teils hervorragend restauriertem Zustand. Einigen anderen war die alltägliche Plackerei deutlich anzusehen: Bauern kaufen ihre Arbeitsgeräte nicht nach der gerade herrschenden Karosserie-, Auspuff- oder Aluräder-Mode.

Top restauriert zeigten sich unter anderem die Tucker-Porsches von Jörg Teubener und Norbert Arnoldy - gerade so, als wären sie eben erst ausgeliefert worden. Als Arnoldy auf die nie enden wollende Restaurierungsarbeit angesprochen wird, wiegelt er ein wenig ab: "Der" - gemeint ist der Traktor - "hat es immer gut gehabt. Der musste nur ab und zu ein Spritzfass in den Wingert ziehen. Und bei mir wird er nur ein- oder zweimal im Jahr gestartet." So gut geht es nicht allen "Arbeitspferden".

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