Rothäute ziehen ins Winterquartier

PLUWIG. Mit dem beginnenden Herbst neigt sich auch wieder die Veranstaltungsreihe "Pluwiger Sommer" dem Ende entgegen. Sie erlebte mit den sechs Aufführungen "Winnetou I" der Karl-May-Freunde eine riesige Aufwertung.

 Saisonende: Der Vorsitzende der Karl-May-Freunde, Ernst Witz (rechts), und die Vorstandsmitglieder bauen nach erfolgreichen Aufführungen die Spielstätte ab. Auch der Totempfahl kommt ins Winterquartier.Foto: Dietmar Scherf

Saisonende: Der Vorsitzende der Karl-May-Freunde, Ernst Witz (rechts), und die Vorstandsmitglieder bauen nach erfolgreichen Aufführungen die Spielstätte ab. Auch der Totempfahl kommt ins Winterquartier.Foto: Dietmar Scherf

Nach dem großen Erfolg war Ortsbürgermeister Wolfgang Annen einer der ersten Gratulanten. Annen: "Ich danke allen, die mitgewirkt haben. Auch wenn das Wetter nicht jederzeit mitspielte, so habe ich bisher nur Positives, ja Überschwängliches zu den Spielen gehört." Kein Wunder, denn die von Regisseur Konrad Wysocki einstudierten sechs Vorstellungen begeisterten 7500 Karl-May-Freunde, die mit viel Glück an die heiß begehrten Karten herangekommen waren. Vorsitzender Ernst Witz gibt den Dank an die Akteure weiter. Er lobt aber auch die Behörden, die im Hintergrund mitwirkenden Vereine sowie die Sponsoren. Insbesondere nennt er die Kreisverwaltung, die Verbandsgemeinde und die Ortsgemeinde Pluwig. Witz: "Alle haben unsere Wünsche und Vorstellungen unwahrscheinlich schnell umgesetzt." Der Vorsitzende sowie die einstigen Rothäute, Helden oder Schurken sitzen zu einer Nachbesprechung im Gasthaus Linde in Hockweiler. Sie präsentierten ihre Wild-West-Szenen auf einer 2000 Quadratmeter großen Fläche an der Kreisstraße 63 bei Pluwig. Inzwischen erinnern dort nur noch einige Kulissen an eindrucksvolle Stunden. "Das Ganze war ein Genuss für die Augen", sagte ein Zuschauer nach der letzten Aufführung. Die Atmosphäre der Naturbühne könne kein Theater erreichen. Und in Pluwig kam noch etwas dazu: echte Pferde und ungezählte Statisten, die unterstützt wurden von zahlreichen Helfern hinter den Kulissen. Witz: "Froh waren wir deshalb auch über die spontane Mitwirkung des Planwagen-Stammtisches aus Obersehr." Sie hätten nicht nur die Gäste von den etwas weiter entfernt liegenden Parkplätzen kutschiert, sondern auch eindrucksvoll im Spiel mitgewirkt. Dabei habe eine bewundernswerte Disziplin und Begeisterung bei den Akteuren und Helfern geherrscht. Bürgermeister Annen: "Schon im Vorfeld waren viele Pluwiger begeistert. Die Darsteller zeigten kein Dorftheater, sondern ihre Begeisterung für eine Legende." Die Karl-May-Freunde wollen auch in Zukunft für Begeisterung sorgen. Zwar ist nächstes Jahr "nur" ein großes Indianerfest geplant. Aber schon 2005 sollen die Rothäute auf ihren Pferden wieder über die Pluwiger "Prärie" galoppieren. "Eventuell können wir dann noch mehr Zuschauerplätze anbieten als in diesem Jahr", so der Vorstand. Was dann gespielt wird, steht schon fest. Doch das soll noch einige Zeit das Geheimnis der Verantwortlichen bleiben. Die Karl-May-Begeisterung geht übrigens auf den Kindheitstraum des Winnetou-Darstellers Reinhold Schomer zurück. Er war in seiner Jugend ein begeisterter Karl-May-Leser. Die Figur des Winnetou faszinierte ihn besonders. Es war sein größter Wunsch, einmal in die Rolle des Apachenhäuptlings zu schlüpfen. Seinen 40. Geburtstag feierte er mit vielen Freunden, die in Indianer- und Westernkluft teilnahmen. Diese Feier gab den Anstoß für die ersten Spiele am Silbersee von Hockweiler. Sie fanden in diesem Jahr eine Fortsetzung in Pluwig. Eines ist zu bedenken: Die Karl-May-Spiele werden von Laienschauspielern dargeboten, die einenTraum wahr werden ließen.

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