Rüffel und Gegenrüffel

SCHWEICH. (f.k.) Kontroverser Auftakt einer ansonsten sehr sachlichen Ratssitzung: Die FWG-Fraktion ritt eine Attacke gegen SPD-Ratsmitglied Katharina Barley.

Die Landratskandidatin sollte nach Auffassung der FWG für ihr Verhalten während der Ratssitzung am 15. März gerügt werden. Einen entsprechenden Antrag zur Geschäftsordnung stellte Johannes Lehnert. Zur Erinnerung: Zur Sitzung im März waren wegen der Krematoriums-Debatte zahlreiche Zuhörer erschienen. Als die dann zeitweise ausgeschlossen wurden und verärgert im Foyer standen, verließ auch Katharina Barley die Sitzung und diskutierte mit den Leuten. Dabei sparte sie nicht mit Kritik an einigen Ratsmitgliedern von FWG und CDU, die "ein arrogantes Verhalten gegenüber den Bürgern" gezeigt hätten (TV vom 17. März). Dies wertete Johannes Lehnert von der FWG nun als Versuch der Landratskandidatin, "den Wahlkampf in den Rat zu tragen" - in einen Rat, der sich der sachlichen Politik verschrieben habe. Erwartungsgemäß traf dieser Vorstoß auf die erbitterte Abwehr der SPD-Fraktion. Deren Sprecher Hans-Dieter Natus bezeichnete es "als Ungeheuerlichkeit", einem Ratsmitglied die freie Meinungsäußerung gegenüber Bürgern und Presse verbieten zu wollen. Natus sagte weiter: "Wenn eine komplette Fraktion glaubt, dies mit einem Geschäftsantrag rügen zu müssen, dann kann tatsächlich von ,Arroganz der Macht‘ gesprochen werden." Während die CDU-Fraktion den Schlagabtausch schweigend - aber mit sichtlichem Interesse - verfolgte, war Stadtbürgermeister Vitus Blang eifrig bemüht, die zwischen SPD und FWG aufflackernden Brände zu löschen. Schließlich gelang es dem Stadtoberhaupt tatsächlich, die Flammen zu ersticken - die Gescholtene blieb ungerügt, der erste Tagesordnungspunkt konnte aufgerufen werden.

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