Saarburg träumt vom Lückenschluss

SAARBURG. Einstimmig hat der Stadtrat Saarburg in seiner jüngsten Sitzung dafür gestimmt, den Bahnübergang in Beurig geöffnet zu lassen. Gleichzeitig forderte der Rat den Lückenschluss zwischen der B 51 und der L 138. Dadurch soll das Verkehrsaufkommen in Beurig reduziert werden.

Das Thema Verkehrskonzept Beurig beschäftigt den Stadtrat Saarburg bereits seit geraumer Zeit. Immer wieder tauchte die Frage auf, wie sich das vergleichsweise hohe Verkehrsaufkommen in dem Stadtteil auf der anderen Saarseite reduzierten lässt. 8900 Fahrzeuge passieren nach einer Verkehrsuntersuchung aus dem Jahr 2002 täglich den Bahnübergang, 2300 die Bahnhofstraße. Im August 2001 vermeldete der Trierische Volksfreund: "Der Stadtrat will den Bahnübergang in Beurig stilllegen. Einstimmig wurde beschlossen, beim Land einen Antrag zu stellen, um das Ziel zu erreichen." Zu aufwändig und zu teuer

Damals hatte die Alternative nach einem Vorschlag des Landesbetriebs Straßen und Verkehr, kurz LSV, gelautet, die Bahnhofstraße als Landesstraße auszubauen, damit sie die mehreren 1000 Autos pro Tag verkraftet, und auf der ehemaligen Verladestelle der Bahn einen Busbahnhof einzurichten. Der Verkehr aus Richtung Ockfen sollte über die Bahnhofstraße zur Wiesenbrücke und zum Knotenpunkt B 51, B 407 und L 138 geführt werden. Ein Umbau zum Busbahnhof erwies sich allerdings rasch als äußerst aufwändig: Lambert Norta, damals noch Straßen- und Verkehrsamt Trier, heute LSV, erläuterte in einer Ratssitzung vor vier Jahren die Problematik: So hätte eine Ampelanlage installiert werden müssen, damit die abfahrenden Busse in den Begegnungsverkehr hätten eingebunden werden können. Bis zu 1,3 Millionen Mark waren dafür damals veranschlagt worden. Zudem sei in zwei Anliegerversammlungen deutlich geworden, dass die Bürger eine Schließung des Bahnübergangs mehrheitlich ablehnen, berichtet Stadtbürgermeister Jürgen Dixius. "Eine wichtige Verbindung wäre damit gekappt gewesen, die Beuriger hätten sich abgeschnitten gefühlt." CDU und SPD hatten deshalb den früheren Stadtbürgermeister Franz-Josef Blatt aufgefordert, Stilllegungspläne so lange auf Eis zu legen, bis ein Gesamtverkehrskonzept für Beurig erstellt ist. Vor wenigen Wochen sei der LSV nun an die Stadt herangetreten mit der Bitte, eine Grundsatzentscheidung bezüglich des Themas zu treffen, informiert Dixius. Einhellig stimmten CDU, SPD und FWG in der Stadtratsitzung dafür, den Bahnübergang nicht zu schließen. Weiterhin heißt es in der Beschlussvorlage: "Die Anbindung B 51/L 138 wird von der Stadt Saarburg gefordert." 120 Meter bringen Entlastung

"Wir haben unsere Richtung damit klar definiert", erläutert Stadtbürgermeister Dixius. "Der LSV muss nun prüfen, inwieweit der gewünschte Lückenschluss realisierbar ist." Ein Verbindungsstück von rund 120 Metern nördlich des Friedhofs Beurig in Richtung Ayl entspreche der Wunsch-Lösung des Rates. Die Brücke an der B 51 würde dabei bestehen bleiben und könnte als Unterführung genutzt werden. Laut der Verkehrsuntersuchung wirke sich die Entlastung durch den Lückenschluss insbesondere positiv auf die Wiltinger- , Bahnhof-, Irscher-, Haupt- und Kammerforststraße sowie auf den Bahnübergang aus.

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