Saarburger Serenaden verzaubern Irsch

Irsch · Zum dritten Mal empfängt der Chor Liedertafel Irsch Künstler des Saarburger Musikfestivals. Das Programm, das Festivalleiter Semyon Rozin und Chordirigent Gottfried Sembdner aussuchten führte die rund 150 Zuhörer durch mehrere Jahrhunderte.

 „Thank you for the Music“: Mit diesem Abba-Titel verabschieden sich Gottfried Sembdner am Klavier, die Liedertafel und die hochkarätigen Gäste aus aller Welt von ihrem Publikum. TV-Foto: Herbert Thormeyer

„Thank you for the Music“: Mit diesem Abba-Titel verabschieden sich Gottfried Sembdner am Klavier, die Liedertafel und die hochkarätigen Gäste aus aller Welt von ihrem Publikum. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth) ("TV-Upload Thormeyer"

Irsch. Halbzeit bei den Saarburger Serenaden: Zum dritten Mal hat ein Teil der jungen Künstler bei der Liedertafel Irsch mitgesungen. 26 internationale Sänger und Instrumentalisten setzten die Glanzlichter auf den Vortrag von 35 Sängern um Dirigent Gottfried Sembdner.
Der Chor steckte zwei Monate Vorbereitungsarbeit in diesen Abend. "Wir können das gut bewältigen", sagt die Vorsitzende, Lisa Strupp, selbstbewusst. Gleichzeitig bereitet sich der Chor auch auf sein Herbstkonzert am 29. Oktober vor.
Leichte Kost war das nicht, was Festivalleiter Semyon Rosin da vorlegte. Beim weltberühmten Ave Maria von Franz Schubert (1797-1828) musste der Chor nicht nur die Melodie, sondern auch eine ganz besondere Atemtechnik üben. "Da müssen sich die Sänger beim Luftholen abwechseln, sonst gibt es keinen durchgehenden Klang", erklärt Dirigent Sembdner dem TV.
Der erste Teil war ganz für die jungen, hochbegabten Künstler reserviert, die einmal von ihrer Kunst leben wollen. Das Publikum lernte wieder einmal Komponisten kennen, deren Namen wenig geläufig sind. Der früheste war Reinhard Keiser (1674-1739) und sein Werk "Ihr fliegenden Sänger".
Samuel Loose (25), Sänger aus Arizona, findet: "Das ist so toll hier. Die Leute sind unheimlich nett." Die kalifornische Sängerin Ashlyn Brown (18) dachte sogar, als sie Saarburg zum ersten Mal sah: "Das ist hier wie im Märchen."
Was sie als Amerikanerin besonders fasziniert ist: "Die einzelnen Länder liegen hier so dicht beieinander." Das Essen findet die Sängerin fantastisch und noch mehr den Wein: "In Kalifornien haben wir ja auch guten Wein. Aber der in Saarburg ist noch besser."
Bei einer Tour durchs Dreiländereck mit Besuch in Luxemburg und Trier konnten sich die jungen Künstler von der geschichtsträchtigen Region inspirieren lassen.
Eine von rund 150 Zuhörern war Karin Reiter aus Irsch. Sie hat einen sehr guten Eindruck von den jungen Künstlern, befürchtet jedoch: "Für so viele Begabungen gibt es zu wenige Orchester." Stammgast ist Manfred Görgen: "Ich bin von diesem Abend immer wieder begeistert und lasse mir das nicht entgehen."
Seiner Ansicht nach hätten es noch mehr Zuschauer sein dürfen. Als sich jeder der 26 internationalen Gäste vorstellte, wurde der jüngste, der 13-jährige Beili Ouyang aus China gefragt, wann er denn mit dem Hornspielen angefangen hat. Für die Antwort "mit sechs Jahren" gab es einen Sonderapplaus. Alle zusammen verabschiedeten sich von ihrem Publikum mit Abbas "Thank you for the Music". Chor und Gäste bildeten einen sehr dynamischen Klangkörper, der stehenden Applaus erntete.Extra

Freitag, 29. Juli, 19.30 Uhr: Kulturgießerei Saarburg; Samstag, 30. Juli, 19.30 Uhr: Abschlusskonzert Stadthalle Saarburg. doth

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