Saarburgs Leben mit dem Fluss

SAARBURG. Zum Internationalen Museumstag am kommenden Sonntag konfrontieren Volkshochschule und Kulturbüro die Saarburger mit ihren Wurzeln: Die Sonderausstellung "Die Saarschifffahrt" liefert anhand von zahlreichen Modellen, Fotos und anderen Dokumenten einen Abriss dieses Themas vom 10. Jahrhundert bis heute.

Einen Saarschifffahrtsraum mit einigen Modellen gibt es im Amüseum am Wasserfall bereits seit 1997. "Schon damals entstand die Idee für eine deutlich größere Ausstellung", beschreibt Anette Barth, Kulturbeauftragte der Stadt Saarburg und Leiterin der Volkshochschule (VHS). "Vor allem sollte die Schau nach einem gewissen Konzept aufgebaut und auch für Kinder nachvollziehbar sein", so Barth. Eine solche Ausstellung hat das Amüseum nun und verknüpft ihre Eröffnung mit dem Internationalen Museumstag am Sonntag, 21. Mai. Barth: "Normalerweise hätten wir die Vernissage auf den Sonntag gelegt. Wegen der Großveranstaltung ,Saar Pedal', die einige offizielle Vertreter der Stadt bindet, ist die Vernissage nun aber bereits am Samstagabend, 19 Uhr, im Amüseum." Von diesem Wochenende an bis 3. September werden Interessierte Gelegenheit haben, sich über das vielschichtige Thema "Saarschifffahrt" zu informieren. Modelle sind alles Leihgaben

Ein Teil der Modelle wird als Dauerausstellung im so genannten musealen Bereich des Amüseums auf der ersten Etage verbleiben. Elf Schiffsmodelle vom früheren Nachen bis zur hochmodernen Lutin sind dort zu sehen. Außerdem gibt es den Nachbau der alten Saarbrücke, die 1945 zerbombt wurde, zu betrachten. "Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut, so dass sich wirklich die geschichtliche Entwicklung nachvollziehen lässt", informiert die VHS-Leiterin. Auf der Galerie-Ebene ist ein großzügiger Nachbau eines französischen Kanalsystems zu bewundern. "Die Saarschiffer waren immer sehr viel auch auf französischen Kanälen unterwegs. Deshalb wollten wir eine solche Situation demonstrieren", erläutert Anette Barth. Gute Zusammenarbeit mit Nachbarstädten

Alle Modelle stammen nach Auskunft Barths von den früheren Saarschiffern, die sie zum Teil eigens für diese Ausstellung in mühevoller Kleinarbeit hergestellt haben. "Es freut mich, dass es dabei eine so gute Zusammenarbeit auch mit anderen Städten wie Merzig gegeben hat. Auch von da haben wir Modelle bekommen." Die Ausstellung "Stadt, Land, Fluss", die die Saar als Lebens- und Freizeitraum beleuchtet hat, ist gerade in Merzig zu Ende gegangen. In Saarburg wird es neben den Modellen auch jede Menge Foto- und anderes Dokumentationsmaterial zur Ansicht geben. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Saarbrücken ist unter anderem mit einer großen Fotowand und einem Schiffsmodell vertreten, dessen Einzelteile per Fernbedienung bewegt werden können. "Das wird vor allem die Kinder anziehen", ist Barth überzeugt. Für die ältere Generation wird die Dokumentation unter dem Titel "Das Unternehmen Seelöwe" in den beiden Nebenräumen der Galerie besonders interessant sein. Anschaulich wird eine der merkwürdigsten Operationen während des Zweiten Weltkriegs rekonstruiert. Stündliche Führungen oder Vorträge wird es zum Museumstag im Amüseum nicht geben. Stattdessen werden das Ehepaar Maria und Nikolaus Lonsdorfer sowie Friedrich Lück ab 14 Uhr im Museum sein und auf Nachfrage aus ihrem Leben als ehemalige Saarschiffer berichten. Sie sind auch kompetente Ansprechpartner, wenn es um die ausgestellten Modelle geht. Buntes Rahmenprogramm

Unabhängig vom Internationalen Museumstag begleitet ein Rahmenprogramm die Saarburger Ausstellung. So wird es beispielsweise am 5. Juli einen Aktionstag des Wasser- und Schifffahrtsamtes Saarbrücken und am 19. Juni und 7. Juli die Möglichkeit geben, eine Peniche zu besichtigen. Das ausführliche Programm finden Interessierte unter www.vhs-saarburg.de Ein entsprechendes Infoblatt ist im Amüseum erhältlich. Das Amüseum ist am Sonntag von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Darüber hinaus ist die Hackenberger Mühle am Staden 6 zwischen 11 und 17 Uhr zu besichtigen. Ein spezielles Programm gibt es dort an diesem Tag nicht. Der Eintritt in beiden Häusern ist bis 18 Jahre frei. Erwachsene zahlen im Amüseum drei, in der Mühle zwei Euro.

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