Sammelbüchse statt Sportdress

FELL. Normalerweise kommen sie zusammen, um gemeinsam Sport zu treiben. Jetzt trafen sich die Mitglieder des SV Fortuna Fell, um von Haus zu Haus zu gehen und für die Opfer der Jahrhundertflut zu sammeln. Die vorläufige Spendeneinnahme: 3613,78 Euro.

Besonders die Einzelschicksale, von denen täglich berichtet wird, sind Klaus Winkel, Mitglied des Sportvereins Fortuna Fell, sehr nahe gegangen. "Nicht im Sessel sitzen, sondern aktiv mithelfen", war seine Devise. Spontan rief er Günther Kronz, den Vorsitzenden des Vereins, an und fragte nach, ob es nicht möglich sei, dass der Verein eine Haussammlung zugunsten der Flutopfer durchführe. Kronz stimmte sofort zu, griff zum Telefonhörer, um einige Mitglieder über die geplante Aktion zu informieren. "Wir haben auch bewusst viele Jugendliche gebeten, sich an der Haussammlung zu beteiligen, damit sie erleben, wie Erwachsene mit der Not umgehen und darauf reagieren können", sagt Kronz. Die Aktionshelfer waren schnell gefunden, doch musste erst eine Genehmigung für die Haussammlung von der Kreisverwaltung eingeholt werden. Es gab grünes Licht von der Verwaltung, und 25 Männer machten sich am Mittwochabend auf den Weg durchs Dorf. Sie klingelten an den Türen und baten um eine Spende. "Bis zu 90 Prozent der Leute haben gespendet", erzählt Albert Hoff nach eineinhalb Stunden, in denen er zwei Straßen in Fell "abgeklappert" hatte. Viele Menschen nutzten die Anwesenheit der Spendensammler, um ein kurzes Gespräch mit ihnen zu führen, um ihre Betroffenheit zum Ausdruck zu bringen, haben Henning Schlöder und Thorsten Spieles erlebt. Offene Türen und der unverzügliche Griff zum Portmonee ließen vorläufig 3613,78 Euro zusammenkommen. "Der eine oder andere wird noch was spenden wollen", weiß Klaus Winkel. Der Erlös wird an das Rote Kreuz weitergeleitet und den Menschen zukommen, die Hilfe dringend brauchen.

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