Sanftes Licht und ein

SAARBURG. Seit kurzem ist Saarburgs Wahrzeichen deutlich besser zu sehen – tagsüber und nach Einbruch der Dämmerung. Als Teil eines umfangreichen Konzepts zur Erhaltung und Sanierung der Burg hat die Stadt eine neue Beleuchtungsanlage in Betrieb genommen.

 40 Scheinwerfer tauchen neuerdings die Saarburg ab Einbruch der Dämmerung in ein sanftes und gelbliches Licht. Foto: Hermann Pütz

40 Scheinwerfer tauchen neuerdings die Saarburg ab Einbruch der Dämmerung in ein sanftes und gelbliches Licht. Foto: Hermann Pütz

Sie gab der Stadt einst ihren Namen und ist auch wegen ihrer kulturhistorischen Bedeutung eines der interessantesten touristischen Ziele in der Region: die Burgruine hoch über den Dächern von Saarburg. Viele kennen sie, manche lieben sie, doch zu sehen war von ihr, zumindest aus der Entfernung, zunehmend weniger. Das ist inzwischen anders. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt damit begonnen, mehrere Bäume und sonstigen Bewuchs vom Burgberg zu entfernen. Je besser das alte Gemäuer allerdings zu sehen war, desto offenkundiger wurde, dass wesentlich mehr getan werden musste. Denn hier und da bröckelt es inzwischen an den historischen Mauern, auch am Untergrund. Als Sofortmaßnahme wurden deshalb mit Unterstützung von Land und Kreis Fels- und Mauersicherungsarbeiten vorgenommen. Unterdessen hat die Stadt ein umfangreiches Konzept zur Erhaltung und Sanierung der Burgruine erstellt. Inbetriebnahme mit Heiratsantrag

Nachdem in diesem Jahr der Burgberg weiter von Pflanzenbewuchs befreit und der Burgvorplatz überarbeitet worden waren, sollen 2006 die Zufahrt teilweise erneuert und das Mauerwerk instand gesetzt werden. Insgesamt belaufen sich die Kosten dafür auf 170 000 Euro. 110 000 Euro kommen aus dem Investitionsstock des Landes. Damit Saarburgs Wahrzeichen auch nach Einbruch der Dämmerung deutlich zu sehen ist, hat die Stadt eine neue Beleuchtungsanlage installieren lassen. Nicht ohne Grund, denn der alte, aus den 60er- und 70er-Jahren stammende Scheinwerferverbund hatte seine Tücken. Abgesehen davon, dass nur noch ein Teil der Lampen funktionierte und es Ersatzteile nicht mehr gab, war die zu den Abendstunden beleuchtete Burg vor allem dem Stadtkämmerer ein Dorn im Auge. Rund 39 000 Watt leisteten die insgesamt 26 Strahler. Die neue Beleuchtungsanlage wartet hingegen mit exakt 40 Lichtquellen auf, die neben der Burg auch den Landratsgarten in ein sanftes, gelbliches Licht tauchen. Ihre Leistungsaufnahme beträgt jedoch lediglich 8596 Watt. Kein Wunder also, dass sich nicht nur der Stadtkämmerer, sondern auch Bürgermeister Jürgen Dixius freut: "Wir rechnen mit einer jährlichen Ersparnis von rund 10 000 Euro bei durchschnittlich sechs Stunden Betrieb pro Tag", erklärt das Stadtoberhaupt. Zum feierlichen "Einschalten" der neuen Beleuchtungsanlage hatten sich etwa 50 Saarburger am Saarufer gegenüber dem Burgberg versammelt. Für ein Raunen in der Menge sorgte allerdings nicht nur die neue Anlage, sondern auch Karsten Pilz, Projektleiter bei der für die Installation zuständigen Firma. Manch einer staunte nicht schlecht, als am Burgturm ein riesiges, leuchtendes Herz zu sehen war. Vor allem jene Dame, der die Botschaft galt, war sichtlich überrascht. Die positive Antwort Liane Kaypingers aus Ayl auf den Heiratsantrag ihres künftigen Gatten verschaffte der kleinen Gesellschaft am Saarufer einen weiteren Grund zum Feiern.

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