Schampus für Cirrus SR 20

FÖHREN. Am Samstag hat der Fliegerclub Region Trier e.V. auf dem Flugplatz Föhren drei neue Flugzeuge taufen und segnen lassen – zum ersten Mal seit mehr als 15 Jahren. Da traf es sich gut, dass einer der Fluglehrer des Vereins katholischer Priester ist: Klaus-Peter Dannecker segnete die drei neuen Maschinen.

Fliegerei und Glaube stehen für Dannecker in enger Verbindung: Beim Fliegen könne der Mensch die Schöpfung Gottes auf einzigartige Weise erleben. "Das Fliegen in den Höhen Gottes öffnet Horizonte", beschreibt Dannecker sein Gefühl über den Wolken. Eine Flugzeugsegnung ist für den Priester nichts Ungewöhnliches - auch wenn es in Föhren hin und wieder kurze Unterbrechungen gab, weil auf dem Flugplatz gerade wieder eine Maschine abhebt."Komm' gut rupp und komm' gut runner!"

Den weltlichen Teil der Zeremonie übernahmen die Bürgermeister der umliegenden Orte. Georg Bernarding, Bürgermeister der Stadt Trier, taufte das Flugzeug, das fortan den Namen "Stadt Trier" trägt. Bevor er schwungvoll ein Glas Schampus auf den Flieger goss, sagte Bernarding: "Komm' gut rupp und komm' gut runner!" Dabei dachte er wohl auch an den Rundflug, den er selbst wenig später unternahm. Auf die Maschine "Stadt Trier" ist auch der Erste Vorsitzende des Fliegerclubs, Klaus Reuter, stolz: "Die neue Cirrus SR 20 ist für unseren Verein ein Quantensprung." Das viersitzige Flugzeug erreiche eine Geschwindigkeit von bis zu 280 Stundenkilometern und gehöre zu den modernsten Maschinen seiner Klasse. Das Flugzeug "Fort Worth" ist eine Cessna 172 SP. "Der Volkswagen unter den Flugzeugen", erklärt Ralph Hansen, der Geschäftsführer des Fliegerclubs. Die zweisitzige "Fort Worth" hat einen weiten Weg hinter sich: Die Maschine aus Texas musste per Schiff von Amerika nach Rotterdam transportiert werden. In Föhren wird sie künftig vor allem für die Rundflüge genutzt, die der Fliegerclub zum Selbstkostenpreis anbietet. Das dritte Flugzeug, das auf den Namen "Föhren" getauft wurde, ist eine strapazierfähige Schulungsmaschine. Im Fliegerclub kann nämlich auch der Flugschein erworben werden - mehrere hundert Piloten wurden bisher in den Flugschulen der Trierer Fliegervereine, die sich 2001 zum Fliegerclub zusammenschlossen, ausgebildet. Für den Fliegerclub und seine 185 Mitglieder bedeuten die neuen Maschinen einen großen Fortschritt. Die Fliegerei hat in Trier eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1912 zurückreicht. Die Gründung der ersten Trierer Vereine für Flugzeuginteressierte liegt 48 Jahre zurück. In die Neuanschaffungen investierte der Club fast 400 000 Euro, sagte Geschäftsführer Hansen. Großenteils habe der Verein diese Summe durch den Verkauf alter Maschinen aufgebracht. Bei der Flugzeugtaufe konnten sich auch die Karnevalisten der Region davon überzeugen, dass sich die Investition gelohnt hat. Nun wurde endlich der traditionelle Prinzenflug nachgeholt, der zur Fastnachtszeit wegen Schneetreibens ausgefallen war. Und wie es Bürgermeister Bernarding den Flugzeugen und ihren Insassen gewünscht hatte: Sie kamen alle gut hinauf - und gut wieder hinunter.

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