Schaukeln ist so eine Sache

PELLINGEN. Drei Kinderspielplätze gibt es in der Gemeinde Pellingen, einer von ihnen liegt an der Waldstraße. Drei Spielgeräte laden dort die Kleinen zu einem vergnüglichen Nachmittag ein.

Mittags um zwei in einem Haus an der Pellinger Waldstraße: Die sechsjährige Lee-Ann Reuter ist gerade fertig mit den Hausaufgaben. "Was tun mit dem angebrochenen Nachmittag?", fragt sie sich. Draußen scheint die Sonne, also nichts wie ab zum Spielplatz, der schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite liegt. Zusammen mit ihrer älteren Schwester Alexandra macht sie sich auf den Weg. Eine kleine Tür gewährt den beiden Zutritt zu dem von einem Holzzaun und reichlich Grün umrandeten Gelände. Auf der großzügig dimensionierten Grasfläche sind drei Spielgeräte zu erkennen, eines davon ist der große Rutschturm aus Holz mit einer gelben Plastikrutsche. Von Weitem macht das Gebilde zunächst einen guten Eindruck, obwohl das Holz teils starke Verwitterungen aufweist. Dennoch ist der Turm standfest. Über eine Leiter gelangt man nach oben. Dort soll ein Geländer verhindern, dass Kinder herunter fallen. An einer Stelle fehlen jedoch mehrere Bretter, so dass ein großes Loch klafft. An der Oberseite des Geländers waren einst Bretter montiert, die das Festhalten ermöglichten. Ein Teil von ihnen wurde jedoch inzwischen offenkundig mit Gewalt heraus gebrochen. Einige Schrauben, die die Bretter einst hielten, ragen mehrere Zentimeter aus dem Holz und stellen somit eine erhebliche Verletzungsgefahr dar.Quietschende Schaukel ohne Spielwert

Über die gelbe Plastikrutsche mit Metallrutschfläche geht es nach unten. "Die Rutsche mag ich am liebsten", sagt Lee-Ann. Doch nach ein paar "Fahrten" hat sie keine Lust mehr und läuft hinüber zu der großen Schaukel, wo es sich Alexandra bereits "bequem" gemacht hat. Zwei Schaukelsitze aus Kunststoff sind an rostigen Ketten an einem zum Teil stark verwitterten Holzgestell aufgehängt. "Man sitzt bequem", sagt die elfjährige Alexandra, nur mit dem Schaukeln sei das "so eine Sache". Als sie sich in Bewegung setzt, ist ein starkes Quietschen zu hören. Zwar scheint das Holzgerüst einigermaßen fest im Erdreich verankert zu sein, dennoch ist das ganze Gebilde eine wackelige Angelegenheit. Das dritte Spielgerät ist ein Schaukeltier aus Holz auf einer Metallfeder. Die Farbe ist weitgehend abgeblättert. Als sich Lee-Ann in den Sitz fallen lässt, gibt das Gerät ein lautes Geräusch von sich, das die Kleine aufhorchen lässt. Als die Sechsjährige zu schaukeln beginnt, wird deutliches Klappern und metallisches Klirren hörbar. Eine Überprüfung zeigt, dass sich die Seitenteile von der Sitzfläche gelöst haben. "Blödes Ding", kommentiert Lee-Ann und verlässt das Gerät, dessen Spielwert gleich null ist. Alexandra hat es sich inzwischen auf der Holzbank im Schatten gemütlich gemacht. Auch dort ist Vorsicht geboten, da ein Teil der Sitzfläche herausgebrochen wurde und an dieser Stelle einige Holzsplitter heraus ragen. Insgesamt macht der Spielplatz an der Pellinger Waldstraße einen gepflegten Eindruck. Abgesehen von ein paar Zigarettenkippen und einigen Papierschnipseln liegt kein Unrat herum - außer vielleicht im Mülleimer. Allerdings dämpfen der nicht gerade beste Zustand der drei Spielgeräte und damit verbundene Verletzungsrisiken den Spielspaß deutlich. Einen hohen Spaßfaktor kann auch Carmen Reuter, Mutter von Lee-Ann und Alexandra, nicht erkennen. "Die beiden sind meist nach kurzer Zeit wieder zurück", sagt sie. Sie fügt hinzu: "Trotzdem sind wir froh, dass wir überhaupt einen Spielplatz haben." Weniger froh ist TV -Maskottchen Lucky. Nur zwei von fünf möglichen Tatzen gibt's für diesen Spielplatz.

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