Schmerzgrenze: 1,31 Euro

SAARBURG. Ein eindeutiges Nein war ebenso wenig zu hören wie ein eindeutiges Ja, als Stadtbürgermeister Franz-Josef Blatt am Montagabend mit rund 40 Bürgern aus Niederleuken über den zweiten Abschnitt des Ausbaues der Saarstraße in der Stadthalle diskutierte.

Kosten kommen auf die Niederleukener Bürger zu; 1,31 Euro pro Quadratmeter anrechnungsfähiger Fläche stehen im Raum, die laut Verwaltungsmitarbeiter Günter Reiter mit 29,4 Hektar ermittelt worden ist und mit Hilfe des so genannten wiederkehrenden Beitrages auf die Bewohner der Abrechnungseinheit umgelegt werden soll.Mit Abrechnungseinheiten hat der Stadtbürgermeister schlechte Erfahrungen, wurde der Verwaltung doch per Gerichtsurteil bescheinigt, eine solche links der Saar zu groß gefasst zu haben. Blatt ist zwar immer noch der Meinung, dass eine große Einheit für den Bürger kostengünstiger sei als eine kleine, betreibt aber keine Urteilsschelte. So umfasst die Abrechnungseinheit, die für die Saarstraße gilt, den Bereich ab Tunnel bis zur Bebauungsgrenze in Richtung Ayl: die Gemarkung Niederleuken und einen Teil der Saarburger.Von der Beitragsleistung ausgenommen sind die Anlieger der Straße "Leuker Bungert". Wie Reiter in der Einwohnerversammlung darlegte, gilt dort die 15-Jahres-Regelung. Haben Bürger einmal Beiträge geleistet, so brauchen sie binnen eines Zeitraumes von 15 Jahren keine weiteren zu zahlen.Einig ist sich Blatt mit den Fraktionssprechern von CDU und SPD, Jürgen Dixius und Edith van Eijck, in der Bewertung: Die betroffenen Bürger müssen genau wissen, was auf sie zukommt. Doch es bestehen Nuancen. Edith van Eijck: Sicherheit hin, Verkehrsaufkommen her, bei 1,31 Euro sei die Schmerzgrenze erreicht. Und laut Dixius sollten alle Betroffenen die Möglichkeit haben, kostensparende Varianten einzubringen.Kosten von 608 000 Euro

Wie Verwaltungsmitarbeiter Jürgen Kremer erläuterte, reichen die Überlegungen zum Ausbau der Saarstraße bis 1995 zurück. Ausschlaggebend: unregelmäßige Straßenbreite, kein Gehweg, unbefestigter Randstreifen, keine ordentliche Entwässerung. Aufgrundder städtischen Finanzlage wurde das Projekt in drei Abschnitte unterteilt. Der erste Bauabschnitt sei fertig. Der zweite umfasse eine Strecke von 495 Metern und koste 608 000 Euro. Durch Beteiligung der Verbandsgemeindewerke, die den Ausbau zur Verlegung neuer Versorgungsleitungen nutzen, verringert sich der Betrag auf 590 000 Euro, wovon 376 000 Euro auf die Bürger umgelegt werden müssen. Die Bauzeit umfasst die Jahre 2005 bis 2007. Auf diese Jahre würden die Beitragsleistungen verteilt.Ergänzend dazu erläutert Blatt gegenüber dem TV , der dritte Abschnitt, eine Strecke von etwa 100 Metern (bis zur Einmündung in den Staden), sei gestrichen, einmal weil die Straße noch in Ordnung sei, zum andern weil aufgrund der Möglichkeit des Einsturzes angrenzender Mauern mit erheblicher Verteuerung zu rechnen sei.Laut Planer Jürgen Krämer soll den Ausbau eine fünf Meter breite Straße und jeweils 1,25 Meter breite Gehwege umfassen, steht doch eine 7,50 Meter breite öffentliche Fläche zur Verfügung. Eine Kostenreduzierung im Bereich von ein bis zwei Prozent sei möglich.Reinhold Junk erinnerte daran, dass 1975 ein Ausbau mit einseitigem Bürgersteig beschlossen worden sei. Und heutzutage stehe ja der Weg über den Saardamm als Gehweg zur Verfügung.Fritz Bojahr brachte eine Variante ins Spiel, mit der sich auch der Stadtbürgermeister spontan anfreundete: Die Verkehrsberuhigung des Stadens im Hinterkopf, wo er selbst 997 Fahrzeuge gezählt habe, sprach sich Fritz Bojahr für einen einseitigen Bürgersteig und den Bau von Parkplätzen für Gäste und Anwohner aus. Laut Planer Krämer ist das möglich. Kommt hinzu, dass eine Fläche an der Pumpstation als Parkraum geeignet erscheint.

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