Wohl jeder, den das Mutter- oder Vaterglück beschert hat, verspürte irgendwann den Drang, den "süßen" Nachwuchs auf Zelluloid zu bannen. Klar, die Technik hat sich weiterentwickelt und ein winziger Computerchip ist an die Stelle des Films gerückt. Dennoch: An der Sache hat sich nichts geändert. Heutzutage ist es kein Problem, mal schnell die Kamera auszupacken, auf den Auslöser zu drücken und nur wenig später das Ergebnis des abendlichen "Foto-Shootings" auf dem Bildschirm zu betrachten. Auch Ruth Winkel kennt das. Doch in einem unterscheidet sich die 30-Jährige von den meisten Müttern: Richtet Winkel das Objektiv ihrer Kamera auf den heute vier Jahre alten Sohn, kommt dabei mitunter ein kleines Kunstwerk heraus. Schon seit Jahren ist die Frau aus Konz ambitionierte Fotografin, obwohl sie das Handwerk nie gelernt hat. Ihre Leidenschaft ging sogar so weit, dass sie sich vor rund einem Jahr ein kleines Fotostudio einrichtete. Zusammen mit ihrem Geschäftspartner Andreas Kramkowski holt sie sich - gegen Entgelt - ziemlich alles "vor die Linse", was als für die Nachwelt erhaltenswert erscheint. Dazu zählen beispielsweise Hochzeiten, Tiere und Architektur. Produkt- und Porträtfotografie gehören außerdem zum Aufgabengebiet des Ateliers "unARTig". Schwerpunktmäßig beschäftigen sich Winkel und Kramkowski auch mit dem Ablichten von Kindern, sowohl im Studio als auch in "freier Natur". Inzwischen haben sich zahllose Fotos auf der Festplatte ihres Computers angesammelt. Die besten hat das Duo zu einer kleinen Ausstellung zusammengefasst, die zwei Jahre lang an wechselnden Orten zu sehen ist. Titel: "Zitate der Kindheit". Gezeigt werden insgesamt zwölf Schwarzweiß-Aufnahmen im Format 60 mal 40 Zentimeter. Abgebildet sind Kinder in verschiedenen Lebenssituationen. Texte mit Gedanken zum Thema Kindheit, verfasst von mehr oder weniger bekannten Autoren, begleiten die Fotos. "Um die Produktionskosten zu decken, haben wir uns auf die Suche nach ‚Paten' für jedes der Bilder gemacht", berichtet Ruth Winkel. Sowohl Privatpersonen als auch Firmen kommen in Frage. Teilweise sei man bereits fündig geworden. "Ein bestimmter Teil des ‚Patenschaftsbeitrags' und darüber hinaus gespendetes Geld soll dem Förderverein des evangelischen Kindergartens in Konz zugute kommen", erklärt die Fotografin. Dass man sich gerade für diese Einrichtung entschieden habe, lag gewissermaßen auf der Hand. Die Wanderausstellung "Zitate der Kindheit" ist derzeit im Konzer Friseursalon "Passionata" zu sehen und wird voraussichtlich bis zum kommenden Sommer innerhalb der Verbandsgemeinden Konz und Saarburg, danach auch darüber hinaus, mehrfach den Ort wechseln. Das Ende ist für 2007 in einem Kunstatelier in Düsseldorf geplant.