Schnell ins Netz

NITTEL. Ein Traum soll wahr werden in Nittel: schneller Internetzugang für Bürger und Gewerbetreibende. Mit diesem Versprechen lud Bürgermeister Karl-Heinz Frieden drei Experten der Eifeler Paracom zur Informationsveranstaltung ins Gasthaus Müller-Holbach ein.

Gut 35 interessierte Nitteler erfuhren, dass die Bemühungen der Ortsgemeinde, in ganz Nittel Anschluss an das moderne DSL-Netz der Telekom zu bekommen, bislang zum Scheitern verurteilt waren. Insbesondere im Ortsteil Köllig sei auf keinen Fall mit einer Verbesserung der Lage zu rechnen. Der Telekom ist die mögliche Zahl der Anschlüsse zurzeit einfach zu gering. Genau an dieser Problematik setzt das Angebot eines Funk-DSL-Netzes an, das die Firma Paracom aus Oberehe bei Hillesheim installieren möchte. Die Präsentation von Marketingleiter Walter Kremer aus Daun zeigte, dass es mit der Funktechnik von Paracom möglich sei, innerhalb weniger Wochen ein leistungsfähiges Netz aufzubauen, mit dem die Nitteler künftig in akzeptabler Geschwindigkeit (Download 3MBit/Sekunde) im Internet surfen können. Ein Funkmast würde an geeigneter Stelle errichtet, um das Dorf vollständig mit Signalen zu versorgen. Der Internetzugang erfolge über eine Antenne auf dem Dach, an die der Computer im heimischen Arbeits- oder Kinderzimmer angeschlossen würde. Die Technik sei erprobt und sicher, auch bei schlechtem Wetter. Wie die Telekom benötigt auch Paracom eine gewisse Zahl von Anschlüssen, um das Funknetz kostendeckend aufbauen und betreiben zu können. Aber im Unterschied zum rosa Telekommunikationsriesen sei schon bei etwa 50 Teilnehmern ein Betrieb wirtschaftlich machbar, erläuterte Technik-Chef Hendrik Brinkmann. Für die Nitteler Ortsteile Köllig und Rehlingen immer noch eine große Hürde, wie sich in der lebhaften Fragerunde rasch herausstellte. Aber man könne sich auch eine Lösung vorstellen, bei der die benachteiligten Bürger über eine Funkverbindung aus Konz und Wincheringen versorgt würden, sagten die Eifeler Manager. In der angeregten Diskussion ging es schnell um Kosten, Datensicherheit, und auch die Strahlung der Sendeanlagen wurde kritisch hinterfragt. Die Paracom-Experten hatten auf alles Antworten parat: Rund 95 Prozent der heutigen Kunden von Paracom surften für 19,95 Euro oder weniger im Monat, dazu kämen einmalige Einrichtungsgebühren von knapp 60 Euro und die benötigte Antenne gehe mit 79 Euro in die Berechnung ein. Ist der Internet-Nutzer handwerklich talentiert, installiert und montiert er die Antenne und die Verbindung zum PC selbst - wenn nicht, kann dies gegen entsprechende Mehrkosten auch übernommen werden. Die Datensicherheit stehe der im Kabelnetz in keiner Weise nach, beteuerten Brinkmann und Kremer. Und die Strahlenbelastung sei um ungefähr 90 Prozent geringer als beim Handy. Studien aus dem medizinischen Bereich hätten gezeigt, dass diese Belastung unschädlich sei. Nach zwei Stunden geballter Information blieben zunächst keine Fragen mehr offen. Wer nicht dabei war oder noch weiter in die Tiefe gehen möchte, kann sich an den Außendienstleiter Wolfgang Schmeiser, Telefon 06571/1499499 wenden.

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