Schöne Dinge und alte Autos

PALZEM-HELFANT. Er liebt schöne Dinge, alte Autos und das Leben auf dem Land: Jürgen Warnstedt. Als der 50-Jährige vor nicht ganz zehn Jahren nach Helfant kam, fand er beste Bedingungen vor – sowohl geschäftlich als auch auf menschlicher Seite.

Vor rund 13 Jahren machte Jürgen Warnstedt eine Reise nach Südfrankreich. Das war an sich nichts Besonderes. Das Besondere daran war das Verkehrsmittel, das er wählte: einen alten Lastwagen des Typs Citroën U 23 aus dem Jahr 1947. Gemeinsam mit einem Freund hatte er sich auf den rund 2200 Kilometer langen Weg durch Frankreich bis nach Les Saintes Maries de la Mer an der Mittelmeerküste nahe Marseille und zurück gemacht. Insgesamt zehn Tage waren die beiden unterwegs. Außergewöhnlich wie die Reise selbst war auch die Idee: "Wir wollten testen, wie zuverlässig der alte Wagen ist", erklärt Warnstedt. Der Oldtimer habe sie nicht enttäuscht.Helfanter sind sehr hilfsbereit

Jürgen Warnstedt, der seit jeher eine Schwäche für historische Automobile hat, kaufte den alten Citroën vor Jahren in Luxemburg. Das Fahrzeug war in einem desolaten Zustand, und innerhalb von sechs Wochen brachte er das Vehikel gemeinsam mit Freunden wieder auf Vordermann. Grund für den Kauf sei allerdings nicht nur seine Leidenschaft für Oldtimer gewesen, sagt Warnstedt. Er erklärt: "Das Fahrzeug benutze ich als Werbeträger für meine Firma in Helfant." Dort, wo der in auffälligem Blau lackierte Wagen auftauche, ziehe er die Blicke auf sich. "Hin und wieder fahre ich damit auch zu Ausstellungen, und da brauche ich einen zuverlässigen fahrbaren Untersatz." So sei schließlich die Idee zu der Testfahrt entstanden. Seit einigen Jahren betreibt der gelernte Großhandelskaufmann mit seiner Lebensgefährtin ein Geschäft für Dekorationen im Bereich Heim und Garten sowie ein kleines Café. Bis 1996 hatten die beiden eine Firma für Film- und Gastronomiedekorationen in Trier. "Ich wollte mich geschäftlich umorientieren und suchte etwas Passendes auf dem Land", berichtet Warnstedt. Im Auge hatte er ein Dorf an der Mosel - "vor allem wegen des eher gemäßigten Klimas dort", wie er sagt. Über eine Anzeige im Trierischen Volksfreund sei er schließlich auf ein altes, renovierungsbedürftiges und unter Denkmalschutz stehendes Bauernhaus in Helfant gestoßen. "Schon von Anfang an hat mir das Gebäude gefallen." Schließlich habe er es gekauft und später im ehemaligen Stallbereich das Geschäft eingerichtet. Dort bieten er und Lebensgefährtin Marina Maus ihrer Kundschaft eine breite Angebotspalette mit dem, "was den Bereich in und ums Haus schöner macht", so Warnstedt. Inzwischen hat sich das Paar nicht nur geschäftlich in dem Palzemer Ortsteil etabliert. "Wir waren von Anfang an sehr angetan von den Leuten hier", berichtet Warnstedt. Was die Helfanter auszeichne, sei unter anderem ihre Hilfsbereitschaft. Wohl nicht zuletzt deshalb sagt er: "Wir können uns durchaus vorstellen, den Rest unseres Lebens hier zu verbringen."

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