Blondschopf Rike (3) sucht die Nähe von Elisabeth Schmitz. Getröstet hat die Erzieherin schon Rikes Papa. "Manche Eigenschaften der Eltern erkenne ich jetzt in deren Kindern wieder." Seit 30 Jahren arbeitet die Detzemerin im Donatus-Kindergarten. Auch ihrer jetzigen Kollegin Kristin Rychel (31) hat sie schon Kinderbücher vorgelesen und mit ihr im Sand gebuddelt. "Das ist kein Problem für beide Seiten", sagt die junge, und das sagt auch die ältere Kollegin. "Es ist hektischer geworden"

Dass sie einen Beruf mit Menschen erlernen wollte - "am liebsten mit Kindern" - stand für die Alleinstehende schon früh fest. Sie hat sich zur Kinderpflegerin ausbilden lassen und einige Jahre später eine berufsbegleitende Ausbildung zur Erziehungshelferin absolviert. 1993 bestand sie eine externe Prüfung zur Erzieherin. Die Herzlichkeit und Offenheit der Kinder, und dass täglich Neues passiert, faszinieren die Pädagogin auch nach drei Jahrzehnten noch an dem geliebten Beruf. "Ich hätte niemals in einem Büro arbeiten können." Einiges hat sich seit den 70er-Jahren geändert. "Es ist hektischer geworden", sagt die Gruppenleiterin. Deshalb ist sie auch bestrebt, den Kindern Möglichkeiten der Entspannung zu vermitteln. Elisabeth Schmitz schätzt den Wert der Ruhe - und den der Bewegung. Dass viele Kinder zum Kindergarten "chauffiert" werden, kritisiert sie. "Wenn Kinder sich viel bewegen, kann viel erreicht werden", sagt Schmitz. Jungen und Mädchen, die sich viel bewegen, erlangen mehr Selbstvertrauen und Sicherheit. Die Erfahrungen während Weiterbildungen im Bereich "Bewegungserziehung" bringt sie in den zwei-gruppigen Kindergarten ein. Elisabeth Schmitz geht mit gutem Vorbild voran. In ihrer Freizeit turnt sie in einer Gymnastikgruppe und geht gerne mit Hund "Ayko" an der Mosel spazieren. "Aber ich schätze es auch sehr, einfach mal nichts zu tun."