Schon jetzt ist ein Nachtragshaushalt geplant

Ayl · Ayl steht nicht nur im Alphabet ganz vorne, sondern auch dann, wenn es gilt, die Finanzen genehmigungskonform unter Dach und Fach zu bringen. Das Zahlenwerk des Haushaltes für 2016 und 2017 ist jetzt beschlossene Sache.

Ayl. Einen Doppelhaushalt ohne die Kosten für die Dorfkernsanierung hat der Ortsgemeinderat Ayl auf den Weg gebracht. "Uns fehlen noch die Planungsvorschläge des Architektenbüros Kintzinger/Neukirch/Stein aus Trier", erklärt dazu Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger, wohl wissend, dass es ohne Nachtragshaushalt nicht gehen wird. "Wir wollen dennoch vorankommen, sonst verzögern sich die Sanierungen der Wein- und Brunnenstraße", begründet Büdinger. Deshalb sehen die Beträge der Investitionen für 2016 von 148 000 Euro und 2017 von 72 000 Euro recht bescheiden aus. Dennoch können nur Kredite von 119 000 Euro und 35 000 Euro die Vorhaben Wirklichkeit werden lassen. Die Verschuldung werde beim derzeiten Sachstand Ende 2017 auf 713 500 Euro oder 460 Euro pro Einwohner steigen, rechnet der Kämmerer der Verbandsgemeindeverwaltung, Hans-Jürgen Becker vor. Dickster Brocken im Haushalt ist und bleibt der Kindergarten, der in den letzten Jahren enorme Investitionen verursachte (der TV berichtete mehrfach). "Das macht 34 Prozent des Gesamthaushaltes aus", weiß Bürgermeister Jürgen Dixius. Allein in diesem Jahr werde die Kita den Haushalt mit 140 000 Euro Defizit belasten. Rund 800 000 Euro kosten pro Jahr die 21 Mitarbeiter. Der Saarburger Rathauschef lobte das Ayler Bestreben für eine gute Dorfentwicklung: "Da ist nicht nur die Substanzerhaltung wichtig." Dass dennoch hart gespart wird, zeigen die Vorhaben zur Instandsetzung von Wein- und Brunnenstraße. Statt einem Vollausbau wird nur die Fahrbahndecke erneuert, sobald die Verbandsgemeindewerke Kanäle und Leitungen beurteilt und instandgesetzt haben. "Da reduzieren sich die Kosten allein bei der Weinstraße von 287 000 Euro auf 107 000 Euro", sagt Büdinger. Die Anlieger dürfte das ebenfalls freuen, denn bei Instandhaltungen werden keine Beiträge fällig. Rund 40 000 Euro lässt sich die Gemeinde die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik kosten. Das Geld soll durch enorme Stromersparnis aber wieder zurückfließen. Kritik übt Ratsmitglied Erhard Reis an dem Zahlenwerk: "Es werden immer weiter Schulden gemacht. Irgendwann wird das alles bezahlt werden müssen." doth

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