Schreiben als Passion

TAWERN. Aus Lese-Leidenschaft wurde Schreib-Leidenschaft: Arno Strobel aus Tawern hat nach zahlreichen Kurzgeschichten nun seinen ersten Roman herausgebracht: In "Magus – Die Bruderschaft" geht es um eine Bruderschaft, die die katholische Kirche und den Vatikan infiltriert.

Lesen. Seit seiner Jugend gehört dies zu Arno Strobels liebsten Hobbys. Kein Tag vergehe, an dem er nicht mal ein Buch in der Hand halte, sagt er. Und aus der Leidenschaft fürs Lesen kam dann "irgendwann zwangsläufig der Versuch zu schreiben". Mit Kurzgeschichten und Erzählungen, die dann auch schon in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht wurden, fing es an. "Und dann hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich habe beschlossen, mal was Großes zu Ende zu bringen", blickt er zurück. Das Große, das ist sein vor wenigen Tagen erschienener Roman "Magus - Die Bruderschaft". Ein Attentat auf den neuen Papst an dem Tag, an dem er der Öffentlichkeit präsentiert wird - damit beginnt die Geschichte. Diese schildert die Machenschaften einer Bruderschaft, die von Südafrika aus startet, um die katholische Kirche und den Vatikan zu infiltrieren. Dass sich der Roman damit beschäftigt, ist kein Zufall. "Ich habe mich vorher schon mit der Institution Kirche beschäftigt", erklärt der Autor, der seit zwei Jahren mit seiner Familie in Tawern lebt. Und als er dann wusste, dass sein Debüt-Roman auch von der Kirche handeln sollte, da beließ Arno Strobel es nicht bei der Lektüre. Anschauen war angesagt - also ging's nach Rom. "Dort habe ich in einem portugiesischen Priesterkolleg gewohnt und mich überwiegend im Vatikan aufgehalten." Und die Faszination, die er für den Vatikan vor Ort verspürte, die nimmt man ihm ab, während er die Reise Revue passieren lässt. Besonders in Erinnerung sind ihm Gespräche geblieben: "Ich hatte die Gelegenheit, mit dem Leiter des Campo Santo (an die Vatikanstadt angrenzender heiliger Friedhof und dazugehörige Gebäude in Rom) zu sprechen und auch mit dem jetzigen Papst, der damals noch Kardinal war. Diese Erfahrungen nimmt man mit." Und verarbeitet sie auch im Roman, denn: "Ich möchte über Dinge schreiben, die ich selbst gesehen habe." Das Schreiben, das ist für ihn nicht nur Hobby und Passion, sondern auch eine gute Gelegenheit abzuschalten, den Alltag hinter sich zu lassen. Der Job im IT-Bereich einer Bank in Luxemburg scheint dann weit weg. "Das ist, wie einen Schalter umzulegen", beschreibt der 43-jährige Vater von drei Kindern, "man erlebt das, was man schreibt und denkt nicht an den Beruf oder sonst etwas". Doch so sehr er es liebt, zu schreiben, eines steht für Arno Strobel an erster Stelle: die Familie. Die kommt zuerst, wenn auch manchmal zu kurz, wie er zugibt. "Und wenn ich dann Zeit habe, dann setze ich mich hin und schreibe." Nicht nach festen Zeiten, sondern dann "wenn es fließt". Und im Moment fließt es schon wieder: Der nächste Roman ist in Arbeit, verrät der gebürtige Saarländer. Ein fertiges Buch, das Gefühl, einen Roman zu Ende schreiben zu können, sporne schließlich an. Schreiben ist die eine Seite - veröffentlichen die andere. Und so ging es Arno Strobel wie vielen ambitionierten Jungautoren: Einen Verlag zu finden, war alles andere als einfach. Gemeinsam mit einem Bekannten machte er aus der Not eine Tugend und gründete einen eigenen Verlag. Geplant ist, auch anderen jungen Autoren damit eine Plattform zu bieten. Jetzt, wo sein fertiges Werk als Taschenbuch vor ihm liegt, beginnt die spannende Zeit, verrät Strobel. Sehen, was passiert, abwarten und hoffen, dass es ankommt, dass viele Leute das lesen, was seiner Phantasie und seiner sorgfältigen Recherche entsprungen ist. Und dass sie es gut finden. Die Verwandtschaft und den Bekanntenkreis habe er schon begeistern können, lächelt er, und nun hofft er, dass auch der Rest der Bücherleser seinen Roman entdeckt, verschlingt und weiterempfiehlt. "Magus - Die Bruderschaft" ist im Addita-Verlag erschienen im Buchhandel erhältlich.

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