Schreiben hält fit

FEYEN-WEISMARK. (rm.) Als literarische Spätstarterin sorgte sie im vergangenen Jahr mit ihrem Buch "Erinnerungen an die (gute) alte Zeit" für Aufsehen. Heute feiert Rosa Lenz ihren 80. Geburtstag.

Das hätte sich Rosa Lenz nicht träumen lassen. "So viele Leute interessieren sich für mein Buch. Aber das macht mich sehr stolz", sagt die rüstige 80-Jährige, die erst als Mittsechzigerin mit den Aufzeichnungen ihrer Erinnerungen aus Kindheitstagen begonnen hatte. Anfangs ging es ihr nur darum, die wissbegierigen Enkel mit Geschichten aus der alten Zeit zu unterhalten. Aber dann zog das Aufzeichnungs-Projekt immer größere Kreise. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Rosa Lenz auf vielfachen Wunsch und mit Unterstützung ihrer Familie ihr erstes Buch mit den teils amüsanten, teils nachdenklich stimmenden Memoiren vom Leben der einfachen Leute zwischen den Weltkriegen und nach 1945. Als Rosa Steffen kam sie am 10. Mai 1924 in Lonzenburg zur Welt und verbrachte eine "schöne, ruhige Kindheit" im Pluwiger Ländchen, mit dem sie sich auch heute noch sehr verbunden fühlt. Mit 16 Jahren kam sie als Haushaltshilfe ins Pfarrhaus St. Josef in Koblenz und wurde so das "Pfarrhaus-Röschen". Die bis in die letzten Kriegsmonate dauernde Koblenzer Zeit beschreibt sie ebenfalls in ihrem Buch. Seit über 50 Jahren lebt Rosa Lenz in Trier. 1952 heiratete sie Hans Lenz, einen "echten Trierer Jung" und zog zu ihm an den Bildstock in Feyen-Weismark. Hans Lenz starb 2001. Das Spielen mit Enkel André und das Schreiben halten die Mutter von vier Söhnen jung. "Mit ihren 80 Jahren kann sie noch jede Menge Gedichte aus ihrer Schulzeit auswendig und kreiert, wenn ein bestimmter Anlass es erfordert, ganz spontan auch ein neues Gedicht", berichten Sohn Josef und Schwiegertochter Marita, mit denen das Geburtstagskind unter einem Dach lebt. Derzeit ist Rosa Lenz dabei, die Kriegserlebnisse ihres Ehemannes aufzuschreiben. Sie weiß davon aus seinen Erzählungen und hat mit ihm die Orte seiner Kriegsgefangenschaft besucht. Eine weitere Informationsquelle sind mündliche Berichte von Hans Lenz, die Schwiegertochter Marita stenografiert hat. Außerdem existieren noch zahlreiche Fotos und Dokumente. Das Buch "Erinnerungen an die (gute) alte Zeit" ist im TV -Pressecenter am Nikolaus-Koch-Platz erhältlich.

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