Schüler machen Radio

KONZ. Wenn in der Hermann-Staudinger-Realschule Schüler und Lehrer auf dem Pausenhof Radio hören, hat das einen besonderen Grund. Ganztagsschüler machen zweimal monatlich Schulradio und geben live Informationen aus dem Schulalltag weiter.

Fast wie Profis arbeiten die Schüler an Mischpult, Mikrofon und Lautsprecher. Sie berichten beispielsweise über die Ergebnisse eines Schulranzen-Checks, machen ein Gewinnspiel oder führen ein Interview mit einem Lehrer. Zwischendurch läuft Musik, die von den Jungen der Arbeitsgemeinschaft (AG) Schulradio zusammengestellt wurde. "Einmal wurde auch eine Live-Entschuldigung über das Schulradio ausgesprochen", berichtet Lehrer Andreas Weiler augenzwinkernd. Die AG "Schulradio" ist eine von mehreren kreativen Aktionen im additiven Modell, das den Schultag so gliedert: Vormittags Unterricht, danach Mittagessen, Spiel- oder Ruhephase, Hausaufgaben und am Ende Arbeitsgemeinschaften. Neben dem Schulradio werden beispielsweise die AG "Leseclub Bücherwurm", die "Kunstwerkstatt", "Wissenschaftliche Experimente", "Digitale Fotografie" oder "Radsport" angeboten. "Da wird nicht nur das Fahrradfahren trainiert und Sicherheitstechnik gelernt, sondern es werden auch Radtouren unternommen", erläutert Schulleiterin Gabriele Schmidt. Eine Real-Schule also im besten Wortsinn. Zusammenarbeit läuft hervorragend

Hatte es bei Aufnahme des Ganztagsschulbetriebs 58 Schüler gegeben, waren es in diesem Jahr noch 44 quer durch alle Altersstufen. "Die Akzeptanz ist da", will Schmidt keine Zweifel am Zuspruch zur Ganztagsschule aufkommen lassen. Dennoch hat die Schule Änderungspläne. Ab dem kommenden Schuljahr will sie das rhythmisierte Modell anbieten, dass bei Eltern und Schülern des benachbarten Gymnasiums auf Anhieb starken Zuspruch fand. Mit dem rhythmisierten Modell erhalten die Schüler mehr Unterricht in den Hauptfächern, können stärker gefördert werden und werden länger durch die Klassenleiter betreut. "Wenn genügend Kinder zusammen kommen, könnten wir eine ganze Klasse als Ganztagsklasse einrichten", hofft Schmidt. Dass das klappt, dazu könnte auch ein Schnuppertag gedient haben, den die Schule kürzlich an einem Samstag anbot. Seit drei Jahren betreibt die Hermann-Staudinger-Realschule diese Form der Öffentlichkeitsarbeit, bei denen Eltern und (zukünftige) Schüler im Unterricht hospitieren dürfen und bei Experimenten aktiv eingebunden werden. Von "hervorragender" Zusammenarbeit mit den Eltern spricht Schmidt. Sechs Honorarkräfte und Lehrer betreuen derzeit die Arbeitsgemeinschaften. Die Hausaufgabenbetreuung wird hauptsächlich von Lehrern gemacht. "Mit der qualifizierten Betreuung soll Methodenkompetenz eingeübt werden. Die Schüler sollen lernen, sich zu organisieren", berichtet Schmidt. Das Klima an der Schule sei gut, bilanziert Schmidt. Das ist vielleicht auch eine Folge von musikalischer Berieselung in der Pause durch das Schulradio.

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