Seilbahn steht – Menschen in Gefahr

SAARBURG. Zur jährlichen Übung wurden das Technische Hilfwerk Saarburg, die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz zur Seilbahn nach Saarburg gerufen. In Schwindel erregender Höhe waren 40 Menschen zu retten.

Gegen 19.10 Uhr wurden die Funkmelder der Bergungseinheit des Technischen Hilfswerks (THW) ausgelöst. Mit der Meldung "Stillstand der Seilbahn - Menschen in Gefahr" machten sich die Helfer auf den Weg. Durch einen angenommenen Getriebeschaden im Antrieb der Seilbahn war diese zum Stillstand gekommen, und es war nicht mehr möglich, diese mit dem Notbetrieb leer zu fahren. Zum Zeitpunkt des Schadens befanden sich 40 Fahrgäste in den Gondeln.Präzise sitzende Handgriffe

Nun galt es, alle Personen aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Da es sich um eine Vielzahl zu rettender Personen handelte, entschied sich der stellvertretende Ortsbeauftragte des THW, Rainer Boesen, die Höhenrettungsgruppe aus Saarburg sowie das DRK mit der schnellen Einsatzgruppe zu alarmieren. Mit präzise sitzenden Handgriffen warfen sich die Helfer von THW und der Höhenretter in volle Montur und fingen an, sich von der Bergstation zu den einzelnen Gondeln vorzuarbeiten. Nachdem die erste Gondel erreicht war, bereitete ein Höhenretter das Abseilen eines Fahrgastes vor. Mit geschickten Seilkünsten wurde dem "Verletzten" ein Tragegurt umgelegt, und er wurde sicher zum Boden manövriert. Auf festem Untergrund angekommen, kümmerten sich die Sanitäter des DRK um den von Höhenangst geplagten Menschen. Der Gerettete wurde zu einer Verletzten-Sammelstation gebracht, wo weitere Helfer sich um die Ankömmlinge kümmerten. Auch eine Drehleiter der Feuerwehr kam bei der Übung zum Einsatz. Da die Seilbahn nicht nur in unzugänglichem Terrain betrieben wird, konnte die Feuerwehr auf verschiedenen Stellen ihre Drehleiter aufstellen und die "Eingeschlossenen" mit einem Korb aus ihrer hilflosen Lage befreien. In küzester Zeit hatten insgesamt 60 Helfer die Lage in Griff. "Wir können nur hoffen, dass so etwas nicht wirklich passiert", sagte Rainer Bösen, "aber wenn es doch geschehen sollte, sind wir gut vorbereitet, denn die Übung zeigte, dass das THW und die Höhenretter gemeinsam stark sind." Die Betreiber der Seilbahn müssen jährlich eine gesetzlich vorgeschriebene Übung ansetzen. Die Höhenretter, die 1998 ins Leben gerufen worden sind, haben so die Möglichkeit, ihr Können zu beweisen.

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