Sein Markenzeichen ist gute Laune

ZEMMER-DAUFFENBACH. Den "Job" hat er bereits von 1974 bis 1979 gemacht. Seit den jüngsten Kommunalwahlen macht er ihn wieder. Sein Markenzeichen ist gute Laune. Mit satten 62 Prozent der Stimmen wählten die rund 300 Daufenbacher Heiko Schichel zum zweiten Mal zu ihrem Ortsvorsteher.

 Hat Spaß bei der Arbeit: Daufenbachs neuer Ortsvorsteher Heiko Schichel.Foto: Elmar Kanz

Hat Spaß bei der Arbeit: Daufenbachs neuer Ortsvorsteher Heiko Schichel.Foto: Elmar Kanz

Viel Arbeit im Beruf war der Grund dafür, warum Schichel nach seiner ersten Amtszeit nicht mehr kandidierte. "Dennoch habe ich nach wie vor regen Anteil am Dorfgeschehen genommen und mich kommunalpolitisch interessiert und betätigt", sagt der alte und neue Ortsvorsteher. Warum er erneut antrat: "Weil Daufenbach mir seit meiner Kindheit ans Herz gewachsen und zur Heimat geworden ist und es mich gedrängt hat, mich wieder aktiv ins Dorfleben einzubringen." Erste Schritte folgten 1999. Der Heimatverein, dem er von je her als Mitglied angehörte, wählte Schichel zum Vorsitzenden. Erfolgreich war auch seine Kandidatur für den Ortsbeirat.Große Versprechen nicht zu machen

Als neuer Ortsvorsteher sieht sich CDU-Mann Schichel mit den obligatorischen Fragen konfrontiert. Was will er bewegen, besser machen oder ändern? "Große Versprechen sind angesichts leerer Kassen nicht zu machen. Im Kommunalen spielt das Parteibuch keine Rolle", lautet die Antwort. Daufenbach sei gottlob eine intakte Kommune, so dass es weltbewegender Dinge derzeit nicht bedürfe. Schön wäre es, wenn sich touristisch etwas tun würde, doch wegen fehlender Gastronomie und Infrastruktur im Ort und auch in der nahen Umgebung sei es schwer, Urlauber anzulocken. Eventuell lasse sich aus dem Bahnhof, den die Gemeinde kaufen könnte, ein touristischer Anziehungspunkt machen - sei es gastronomisch oder als Domizil des Heimatvereins oder als ein auch für Kinder interessantes Bahnmuseum. Vieles sei denkbar. "Schließlich nimmt die Zahl der Radtouristen dank des Kylltalradweges von Jahr zu Jahr zu. Daufenbach ist eine ideale Etappe", betont Schichel. So ziemlich alles, was nicht gerade professionellen Aufwand erfordere, verrichte der Heimatverein. Er sei gleichsam der Gemeindearbeiter. "Das spart enorm viel Geld." Aktuell erhitzt eine von der Bahn geplante ESMR-Basisstation (Mobilfunk) die Gemüter der Dorfbewohner. "Quasi das Geschenk zu meinem Amtsantritt", meint Heiko Schichel mit leicht gequältem Humor. "Das 25-Meter-Monster soll unmittelbar am Ortsausgang Richtung Kordel neben dem ersten Haus stehen." Abgesehen davon, dass es dem Ortsbild nicht zur Zierde gereiche, seien die Leute skeptisch hinsichtlich Elektrosmog und anderer negativer Auswirkungen. Heiko Schichel: "Ich bin keiner, der sich allem Neuen entgegenstellt, aber ich werde alles daransetzen, diese Station zu verhindern oder zumindest eine erträglichere Lösung zu finden." Vielleicht sähe die Situation ja auch schon anders aus, würde sich die Bahn mit Informationen nicht so bedeckt halten. Heiko Schichels Devise lautet: "Daufenbach bestmöglich nach innen und außen vertreten." Freuen würde es ihn, wenn die Bürger dabei mitmachen und sich etwas aktiver am Dorfgeschehen beteiligen würden. Zur Verbandsgemeindeverwaltung Trier-Land, seiner vorgesetzten Behörde, hat Schichel einen im wahrsten Sinne des Wortes "kurzen Draht", befindet sich doch sein Büro für Finanzvermittlung in Trier unmittelbar neben dem Verwaltungsgebäude. Des neuen Ortsvorstehers großes Hobby ist - man ahnt es schon - der Heimatverein. Für den Ort eine günstige Konstellation. "Meine große Leidenschaft aber ist Spanien", schwärmt er. Weil indes wenig Zeit bleibt, um in sonnigen Gefilden zu weilen, frönt Heiko Schichel seinem zweiten Hobby, dem Fußball. "Wenn man 20 Jahre geschiedsrichtert hat, kennt man nahezu alle Vereine im Umfeld", sagt er, "viele Plätze habe ich schon im Laufschritt verlassen."

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