Seine Vorlieben: Holz, Feuerwehr und Musik

GUTWEILER. (dis) Der 1933 in Gutweiler geborene Arnold Theis hat so manche Stunde seiner Freizeit für die Dorfbevölkerung geopfert. Er leitete länger als 25 Jahre die Freiwillige Feuerwehr, war Mitglied des Gemeinderats und unterhielt mit seinem Akkordeon.

Als Arnold Theis mit 16 Jahren in die örtliche Feuerwehr eintrat, gab es die inzwischen vielerorts existierenden Jugendfeuerwehren noch nicht. "Wir bekamen auch keine richtige Ausbildung", erzählt er, "bei den Älteren haben wir uns alles abgeschaut und im Laufe der vielen Jahre versucht, die Praxis zu verbessern." Natürlich war auch damals die Technik noch nicht auf dem heutigen Stand. An ein Feuerwehrfahrzeug oder eine Motorpumpe war noch nicht zu denken. "Mit einer Handpumpe haben wir bei den Übungen gearbeitet", erzählt der gelernte Schreiner. Die Sandsteintröge am Brunnen neben der Kirche wurden mit Wasser gefüllt, und dann wurde die Pumpe mit Muskelkraft betätigt. Theis: "Wir erzeugten einen solchen Druck, dass wir über die Kirche spritzen konnten." Dies war aber nur für eine kurze Zeit, denn der Wasservorrat war schnell erschöpft. 1965 war ein herausragendes Jahr für ihn. Nach seiner Meisterprüfung übernahm er den Schreinerbetrieb seiner Eltern in der dritten Generation, wurde Wehrführer und heiratete seine Frau Anneliese. Sie hatte er bei Tanzabenden auf dem Pluwiger Hammer kennen gelernt. In seiner Zeit als Wehrführer tat sich einiges in Gutweiler. Eine Motorpumpe wurde angeschafft, und die 22 Feuerwehrleute freuten sich über ein neues Feuerwehrfahrzeug, das 1978 geliefert wurde. "Heute ist es noch im Dienst und gilt inzwischen als Oldtimer." Neben vielen kleinen Einsätzen, die ohne große Schäden bewältigt wurden, erinnert sich Theis an einen Wohnhausbrand. "Eine Frau starb im Rauch, bevor wir ankamen. Wir konnten mangels Atemschutz nicht in das Haus hinein", erinnert er sich. Die Söhne Edgar (37) und Christoph (35) haben sich ihren Vater zum Vorbild genommen und sind in seine Fußstapfen getreten. Obwohl sie in Korlingen und Kasel wohnen, sind sie der Feuerwehr Gutweiler als aktive Mitglieder treu geblieben. Christoph Theis hat die Aufgabe als Ausbilder bei der Jugendfeuerwehr übernommen. Arnold Theis schied mit 60 Jahren aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus. Er wurde wegen seiner Verdienste zum Ehrenwehrführer ernannt. Doch nicht nur in diesem Bereich hat er sich Anerkennung erworben. Er arbeitete auch über 25 Jahre im Gemeinderat mit. Theis konnte so erleben, wie zum Beispiel der Kindergarten und die Altenberghalle gebaut wurden. Zwei Männer sind ihm aus der ganzen Zeit in bester Erinnerung geblieben: Albert Reichert aus Schöndorf ist inzwischen fast 40 Jahre als Geselle in der Schreinerei tätig und gehört quasi zur Familie, denn "er sah die Kinder aufwachsen". Und mit dem Schlagzeuger Heinz Richstein aus Morscheid erlebte er schöne Stunden, als sie gemeinsam über Jahre zur Tanzmusik aufspielten. Dass er nie Noten gelernt hatte, war kein Problem bei Theis: "Ich spiele nach Gehör und aus dem Gedächtnis."

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