Sicher ist sicher

FARSCHWEILER. 1,5 Millionen Euro hat die Sanierung der Hauptstraße in Farschweiler gekostet. Doch die Beseitigung eines Gefahrenpunkts in der Kuhbachstraße war nicht im Straßenausbau vorgesehen, da sie die Hauptstraße nicht tangiert. Rentner reagierten: Sie griffen zu Hammer und Schaufel und entschärften die 20 Meter lange gefährliche Stelle.

In der Kuhbachstraße in Farschweiler herrscht reges Treiben. Ständig fahren Kunden auf den Parkplatz des Supermarktes. Auf der anderen Straßenseite warten Rentner auf die Lieferung von Pflastersteinen. Noch vor ein paar Tagen stand hier eine Mauer, die das Ende des Bürgersteigs markierte. Die Folge: Alle Passanten mussten die Straßenseite wechseln. Bevor sie die Kuhbachstraße überqueren konnten, mussten sie allerdings auf den Verkehr auf drei viel befahrenen Straßen achten. Ihren Weg setzten sie auf dem Parkplatz des Supermarktes fort. "Man muss sich einmal vorstellen, was das für Kinder bedeutet", sagt Vinzenz Jakoby. "Überblick über drei Straßen behalten und auf zurück stoßende Autos auf dem Parkplatz achten." Viele Kindergarten- und Schulkinder gehen morgens die Kuhbachstraße entlang. Mit der Sanierung der Hauptstraße wuchs die Hoffnung einiger Farschweilerer Bürger, dass damit dieser Gefahrenpunkt beseitigt würde. Doch die Planung des 1,5 Millionen teuren Projektes sah anders aus: "Die Entschärfung der gefährlichen Stelle war im Straßenausbau so nicht vorgesehen, da die Kubachstraße die Hauptstraße nicht tangiert", sagt Ortsbürgermeister Werner Schmitt. Diese Baumaßnahme wäre eine extra Erschließungsmaßnahme gewesen, und die Anlieger hätten dafür nach dem Kommunalabgabegesetz belastet werden müssen. "Die Anlieger hätten 65 bis 70 Prozent der Kosten tragen müssen." Die Lösung des Sicherheitsproblems fanden die Rentner Vinzenz (71) und Adolf Jakoby (68), Hermann Linn (80), Ferdinand Welter (68), Ernst Annen (73) Ernst und Werner Adolf (65). "Wir machen das", sagten die Senioren, die ihren Lebensunterhalt im handwerklichen Bereich verdient hatten. Mit Muskelkraft und jahrzehntelanger Erfahrung entschärften sie den Gefahrenpunkt und schonten das Portmonee der Anlieger: Die Mauer ist gefallen, ein 20 Meter langer, fachmännisch ausgearbeiteter Bürgersteig sorgt nun für ein wesentliches Plus an Sicherheit an dem Farschweiler Verkehrsknotenpunkt. Auch für die Zukunft kündigen die aktiven sechs Rentner an: "Wenn Not am Mann ist, sind wir immer zu haben, solange wir aktiv sind." Denn: "Wir wollen unserer Jugend ein schönes und sicheres Dorf überlassen", sagt Vinzenz Jakoby.

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