Sie kamen spät und blieben lange

SAARBURG. Gut besucht waren die Saarburger Markttage am Wochenende. Auch wenn das Wetter nicht mitspielte, nutzten die Besucher die Veranstaltung zum Plaudern, Trinken und Musikhören.

Um 0.30 Uhr blitzen in "Gerdi's Fischbude" auf der Graf-Siegfried-Straße fast ausschließlich "geputzte Platten". Bis auf ein Tablett mit Fischburgern gibt die Auslage nicht mehr viel her. Chefin Gerda Meissner ist darüber nicht unglücklich. Ein bisschen müde, aber mit zufriedenem Lächeln, steht sie an diesem frühen Sonntagmorgen in ihrem mobilen Stand und sagt: "Das war okay heute. Am Nachmittag und frühen Abend war mal ein Päuschen. Aber heute Abend haben wir wieder gut verkauft. Ungefähr so, wie in den Vorjahren."Um sie herum stehen vereinzelt kleine Grüppchen zusammen. "Gehen wir nach Hause, oder trinken wir noch irgendwo 'was?", lautet eine häufig formulierte Frage. Die Jüngeren beantworten sie auf ihre Weise: Mit einer Flasche in der Hand lassen sich einige in Geschäftseingängen nieder oder setzen sich kurzerhand auf den Bürgersteig. Aufbruchstimmung. Der offizielle Teil dieses Abends ist definitiv vorbei.Die beiden Bands auf den Bühnen am Boemundhof und Fruchtmarkt packen ihre Instrumente zusammen. Um Mitternacht haben sich die fünf Musiker der "Köstritzer Jazz-Band" auf dem Fruchtmarkt verabschiedet. Zeitgleich hat die saarländische Cover-Band "Nobody's Wife" die letzten Töne angestimmt.Für beste Unterhaltung haben beide Formationen gesorgt. Allerdings ist dem Saarburger Gewerbe-Verband als Veranstalter mit der Verpflichtung der Top-Profi-Musiker der "Köstritzer Jazz-Band" ein besonderer Coup gelungen. Jazz- wie Big-Band-Nummern gehören bei den vier Herren plus Frontfrau Uta Hiensch ebenso zum routinierten Repertoire wie Soul- und Funkmusik.Als die Band um 20.15 Uhr mit ihrem Auftritt beginnt, haben sich leider erst wenige Zuhörer rund um die Wein- und Bierstände auf dem Fruchtmarkt geschart. Das ändert sich glücklicherweise im Laufe des Abends deutlich. Und als Uta Hiensch gegen 23.30 Uhr bei stetig unfreundlicheren Außentemperaturen, die tatsächlich die Vermutung zulassen, es sei bereits Herbst, den Earth, Wind & Fire-Song "September" anstimmt, wippen endlich auch ein paar Füße mit, und ein Paar versucht sich im Fox-Trott.Mit eingängigeren Stücken heizen "Nobody's Wife" einem etwas jüngeren Publikum auf dem Boemundhof ein. Und während die einen sich mit einem Coversong des italienischen Pop-Stars Eros Ramazotti in wärmere Gefilde träumen, lassen sich die anderen gleich neben der Bühne auf riesigen Gummibändern in die Luft schleudern und prüfen, wie kalt es wirklich ist.Das Wetter hat auf jeden Fall nach Meinung von Besuchern, Standbetreibern und Gewerbeverband-Mitgliedern eine Rolle dabei gespielt, dass das Treiben in Saarburg während dieser 28. Markttage erst zeitverzögert losging. "Am Freitagabend haben wir bereits eine Mitarbeiterin um 22 Uhr nach Hause geschickt", berichtet Inge Hausen-Mabilon vom Wein- und Sektstand auf dem Fruchtmarkt. "Danach ging es aber erst richtig los."Bis 4.30 Uhr hätten es die Hartnäckigsten ausgehalten. Auch am Samstagabend zieht es die Masse erst gegen 21.30 Uhr nach draußen. Die meisten allerdings beweisen dafür ordentlich Sitzfleisch beziehungsweise Stehvermögen. Clickme-Bilder unter www.intrinet.de/clickme

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