Sieben Wege und ein Fragezeichen

Straßenbaumaßnahmen kosten viel Geld - unter anderem das der Bürger. In Kirf sollen in den kommenden zwei Jahren insgesamt sieben Ortsstraßen erneuert werden. "Das ist viel zu viel", meint mancher im Gemeinderat. Ob und in welchem Umfang die Bagger tatsächlich rollen werden, ist derzeit noch fraglich.

 In den kommenden zwei Jahren will die Gemeinde Kirf insgesamt sieben Innerortsstraßen erneuern. Ob und in welchem Umfang das Großprojekt letztlich umgesetzt wird, ist derzeit noch fraglich. TV-Foto: Hermann Pütz

In den kommenden zwei Jahren will die Gemeinde Kirf insgesamt sieben Innerortsstraßen erneuern. Ob und in welchem Umfang das Großprojekt letztlich umgesetzt wird, ist derzeit noch fraglich. TV-Foto: Hermann Pütz

Kirf. Dass etliche Straßen in Kirf schon lange eine Runderneuerung nötig haben, darüber sind sich die Bürger und der Gemeinderat einig. So sei nicht zuletzt die Kirchstraße in einem "katastrophalen Zustand", wie Ortsbürgermeister Adolf Ternes in der jüngsten Ratssitzung berichtete. Bereits vor Jahren hatte die Gemeinde einen umfassenden Ausbau von Kirfs Verkehrswegenetz ins Auge gefasst. Dass es bei der bloßen Idee blieb, lag laut Ternes daran, dass die Gemeinde einen Pro-Ausbau-Beschluss von der allgemeinen Stimmungslage im Ort zum Thema "Straßenbau" abhängig gemacht hatte.

Wo sollen die Bagger rollen?



Immerhin hätten die Bürger zur Finanzierung des Vorhabens zur Kasse gebeten werden müssen. "In einer Bürgerversammlung waren nur zwei Leute für den Ausbau", berichtete der Orts-Chef.

Nun haben sich Kirfs Ratsleute erneut den Ausbau diverser Gemeindestraßen zum Ziel gesetzt. Laut dem jüngst beschlossenen Investitionsprogramm für die kommenden Jahre sollen Perler-, Ring- und Kirchstraße sowie der Münzinger Weg bereits 2009 angegangen werden. Im Jahr 2010 sollen Kandelstraße, Kimmstraße und der "Zuckerberg" folgen. Allerdings herrscht im Gemeinderat keineswegs Einigkeit darüber, in welchem Umfang die Bagger tatsächlich rollen sollen. So meldete Ratsmitglied Alfons Brittnacher erhebliche Bedenken hinsichtlich der Machbarkeit eines Ausbauvorhabens in der geplanten Größenordnung an. "Sieben Straßen in nur zwei Jahren auszubauen, das ist viel zu viel", sagte Brittnacher. Man müsse bedenken, dass die Bürger den Ausbau mit zu tragen hätten (Stichwort: wiederkehrende Beiträge). "Da kommen etliche tausend Euro auf jeden zu." Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise sei fraglich, "ob wir den Bürgern das zumuten können." Einer im Rat meinte: "Wir können nicht das, was 30 Jahre lang liegen geblieben ist, in nur zwei Jahren aufholen."

Im Jahr 2009 soll außerdem mit dem zweiten Bauabschnitt des Neubaugebiets "Im Hübel auf der Maaswies" begonnen werden. Ein Jahr später will die Gemeinde die Kompletterneuerung des Jugend- und Bürgerhauses angehen. Welche Summe die Maßnahme verschlingen wird, ist noch offen. Den Vorschlag aus dem Rat, schon mal einen fiktiven Betrag im Haushalt 2010 vorzusehen, wies Ortsbürgermeister Ternes zurück. Man wolle zunächst ein Planungsbüro mit der Kostenermittlung beauftragen.

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