Singen ist gesund

SCHWEICH. (ka) Traditionell zu seiner Weihnachts- und Jahresabschlussfeier ehrt der Männergesangverein 1902 Schweich verdiente Mitglieder für langjährige Vereinszugehörigkeit. Zwar waren es diesmal nur zwei, die Urkunde und Ehrennadel erhielten, doch sind die Verdienste, die sie aufzuweisen haben, nicht alltäglich.

Entsprechend beeindruckend war der Aufmarsch der Gratulanten, die Horst Feller für 25-jährige Sängertätigkeit und Johannes Klar für sein ebenso langes Dirigentenamt beglückwünschten. Joachim Wagner, Vorsitzender des MGV 1902, hieß allen voran Schweichs Bürgermeister Vitus Blang, den Vorsitzenden des Sängerkreises Trier-Saarburg, Jürgen Tonner, sowie Kreischorleiter Otmar Clemens willkommen. Obwohl jeder bereits ein Vierteljahrhundert musikalisch aktiv, zeigen weder Horst Feller noch Johannes Klar Ermüdungserscheinungen. Ans Aufhören denken sie nicht. Horst Feller dürfte dem MGV 1902 als Leistungsträger noch auf lange Zeit unentbehrlich sein. Wer Johannes Klar, inzwischen Musikdirektor und Leiter vieler Chöre, kennt, weiß, dass er sich kaum damit zufrieden geben wird, die Schweicher Sänger "erst" dreimal zu Meisterchor-Ehren geführt zu haben. Dabei war es vor 25 Jahren um den MGV 1902 gar nicht gut bestellt. "Ich habe den Chor in einer Umbruchsituation übernommen. Die Orientierung schien verloren gegangen zu sein", erinnert sich Johannes Klar. "Das Konzept konnte nur heißen: zurück zu anspruchsvollem, qualitativ hochstehendem Gesang." Die Konsequenz war harte, intensive Arbeit auf der Basis von Solidarität, Kollegialität und gegenseitiger Wertschätzung. In einem erlesenen Spektrum klassischer, traditioneller und moderner Literatur sollte sich jeder wiederfinden können. Johannes Klar setzte auf optimale stimmliche Ausbildung jedes einzelnen Sängers, um den gesamten Klangkörper zu verbessern. "Leistung durch Freude, singen ist gesund. Meine Devise ist keine Frage des Alters", betont der Musikdirektor. Sie sei im Grunde nichts Neues, müsse nur wiederentdeckt werden. Schon bald zeigte die Arbeit erste Früchte. Inzwischen fühlt sich Johannes Klar in vielem bestätigt. Derweil bedeutet Erfolg für ihn auch Verpflichtung und Ansporn für die Zukunft. Klar ist davon überzeugt, dass langfristig auch wieder jüngere Leute ("Sie wissen gar nicht, was sie versäumen") den Weg zum Männerchor finden werden. Sein Credo lautet: "Gemeinsamer Gesang fördert das Gemeinschaftsgefühl und gemeinnützige Verhaltensweise. Manches gesellschaftliche Problem wäre damit zu lösen."

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