Sinn finden in der Freizeit

KONZ-ROSCHEID. Nichts los in Roscheid? So ganz stimmt das nicht. Im Tennisclub neben dem Roscheiderhof sind zahlreiche junge Menschen aktiv. Sie spielen Tennis und lernen dabei eine Menge zum eigenen Sozialverhalten.

Tennisclub Roscheid. Vom Fenster der kleinen Gaststätte im Tenniszentrum neben dem Roscheiderhof kann der Gast die Spieler auf den zwei Hallenbahnen beobachten und zusehen, wie sie vorsichtig oder draufgängerisch, ungeschickt oder gekonnt die Bälle zurückschlagen - oder auch gelegentlich verfehlen. Jetzt, nach Feierabend, überwiegend Ältere. "Wir sind ein Sportverein und keine Sozialeinrichtung" sagt TC-Vorsitzender Günther Behr gleich zu Beginn des Gesprächs, als wolle er Missverständnissen und falschen Erwartungen vorbeugen. Tennis ist eigentlich ein Erwachsenensport. Aber die Jugendarbeit gehört zum Programm - schon im Interesse des eigenen Überlebens als Verein. Auch ein Tennisclub braucht Nachwuchs. Und so spielen sich derzeit 65 Jugendliche im Tennisclub die Bälle zu, immerhin 42 davon sind in Mannschaften aktiv. Übrigens klappt die Zusammenarbeit mit dem zweiten Konzer Tennisclub, dem TC Konz im Jeuchental, gut, gerade in der gemeinsamen Jugendarbeit.Die Jugendarbeit gehört zum Programm

Tennis ist im Prinzip ein Einzelsport. Aber durch die Mannschaftsbildung kehrt doch einiges an Teamgeist ein. Die Mannschaften bleiben mehrere Jahre zusammen und entwickeln in den gemeinsame Siegen oder auch Niederlagen ein Gruppengefühl - Zusammenhalt ohne aggressive Abgrenzung nach außen. Jugendliche stellen einen beträchtlichen Teil der Vereinsmitglieder. Eins ist deutliches Zeichen für die Attraktivität des Clubs bei jungen Menschen: Ungefähr die Hälfte der Jugendlichen ist allein Mitglied - ohne Eltern oder andere Verwandten. Sie kommen aus Interesse und nicht wegen ihrer Familie. Das nutzt der TC Roscheid als Chance. Erstmals bietet er eine "Schnuppermitgliedschaft" an. Vom 1. Juli bis zum Jahresende können ein Eternteil und alle Kinder für 35 Euro oder beide Elternteile und alle Kinder für 50 Euro Mitglieder im werden. Wird die Mitgliedschaft 2007 fortgesetzt, ermäßigt sich der Familienjahresbeitrag in diesem Jahr nochmals um 20 Prozent. Tennis steht im Mittelpunkt. Jugendarbeit ist ein Begleiter- wenn auch ein wichtiger. Was lernen Jugendliche im Tennisverein? Jugendwart Ulrich Probst zählt einiges auf: Die Chance, Freizeit sinnvoll und mit Gleichgesinnten zu gestalten, Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit, Konflikt-Kompetenz. Der Tennissport bringt Menschen zusammen, die sich schätzen lernen und sich danach auch außerhalb der Tennisplätze treffen. Und er integriert die Zugereisten, die in der Schlafstadt Roscheid manchmal schwer Anschluss finden. Eins freilich ist ganz klar. "Problemjugendliche kommen nicht zu uns", sagt Ulrich Probst. Die Adressaten der freien Jugendpflege, die sich im nahe gelegenen Jugendtreff Roscheid versammeln, gehören nicht zur Klientel des Tennisclubs. Tennisclub Roscheid, www.tcroscheid.de. Telefon 06501/600066 oder 3115 (Vorsitzender Günther Behr und Pressewart Jürgen Backes).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort