Sinnliches Erleben mit Musik und Licht

Ein Meer von Licht und Farben, Rock, der zur Kirchenmusik wird, Klassik wird neu erlebt. Ein Fest der Sinne hat das Angelus-Trio aus Euskirchen in die Pfarrkirche St. Laurentius in Saarburg gezaubert. Auch der Sakralbau selbst war Teil der Inszenierung "Musikalische Licht-Blicke".

 Reginhard von Baasem, Stephanie Regina Graumann und Ean C. Gidman (von links) schaffen in ihren Konzerten durch sinnliches Erleben völlig neue Formen von Kirchenmusik. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Reginhard von Baasem, Stephanie Regina Graumann und Ean C. Gidman (von links) schaffen in ihren Konzerten durch sinnliches Erleben völlig neue Formen von Kirchenmusik. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. (doth) "Wir spielen nicht in der Kirche, sondern mit ihr", erklärte Reginhard von Baasem, Organist und Bariton im Angelus-Trio zu Beginn eines Konzertes, wie es die rund 100 Zuhörer wohl noch nie in der Art erlebt haben. 40 Scheinwerfer sorgten im Kirchenschiff für immer neue Stimmungen, die alle Klänge mit ausgefeilter Tontechnik in ihrer Wirkung enorm verstärkten.

Ean C. Gidman bewies, dass ein Saxofon und eine Querflöte durchaus auch für Kirchenmusik geeignet sein können. Die glockenklare Stimme von Mezzosopranistin Stephanie Regina Graumann schwebte förmlich durch den Raum - ein echtes Gänsehauterlebnis.

Mystik und Gotteserkenntnis



Das Angelus-Trio ist eigentlich ein Quartett. Auf der Empore stand der Computer-Arbeitsplatz von Kerstin Portofée. Von dort aus wurde das Licht "gefahren", wie es im Fachjargon heißt. Die Lichtkünstlerin ließ die ganz in Weiß gekleideten Akteure aus dem Nichts auftauchen und auch wieder ins Nichts verschwinden.

Jazz mit Dave Brubecks weltbekanntem Stück "Take Five", Klassik mit Mozart und der berühmte Titel "Music" von John Miles wurden zur Kirchenmusik mit Orgel, Saxofon, Querflöte und drei Stimmen. Organist Reginhard von Baasem bewies in "Whoopie", eigentlich ein eher weltlicher, ja fast frivoler Titel, dass daraus schöne Kirchenmusik werden kann. Kontrafraktur nennen das die Musikwissenschaftler. Der Bariton zeigte sich in "Nobody knows the trouble I've seen" nicht nur als exzellenter Sänger, sondern sogar als Tänzer.

Die musikalische Reise in St. Laurentius hatte ein Ziel: die Seelen der Zuhörer. Pastor Peter Leick hatte nicht zu viel versprochen, als er in seiner Begrüßung von Mystik und Gotteserkenntnis sprach.

"So habe ich Kirche noch nicht erlebt", begeisterte sich auch Zuhörerin Ulla Schneider aus Greimerath. Hier habe alles zusammengepasst, findet die Zuhörerin.

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