Sirene am Friedhof

OCKFEN. (hpü) Erneut für Diskussionen sorgte die geplante Feuerwehrsirene bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Am Ende entschied sich das Gremium jedoch für den umstrittenen Standort in der Nähe des Friedhofs.

Noch im Mai 2003 hatte sich der Gemeinderat gegen jenen Standort ausgesprochen. Die Ratsmitglieder befürchteten damals mögliche Lärmbelästigungen während einer Beerdigung. Bei der ersten Sitzung des Gremiums im neuen Jahr sorgte das Thema erneut für Gesprächsstoff. Was längst beschlossene Sache sein sollte, wolle man nun endlich angehen, betonte Ortsbürgermeister Hubert Krewer. Gegenstand der Debatte waren wiederum nicht etwa die Kosten des Projekts von rund 1800 Euro, sondern der ursprünglich vorgesehene Standort. "Für den Friedhof sprechen nicht nur die gute Hörbarkeit im ganzen Ort, sondern auch die relativ niedrigen Kosten für die Errichtung", erklärte Verbandsgemeinde-Wehrführer Bernhard Klein. Da ein Stromanschluss vorhanden sei, sei kein Baukostenzuschuss für eine neue Leitung an die RWE als Stromlieferant zu leisten. Auch die Aufwendungen für ein alternatives Alarmierungsverfahren mit Funkempfängern lägen weit über den 1800 Euro für eine Sirene. Bürgermeister Günther Schartz glättete die Wogen: "Wenn die Sirene nur ein einziges Mal während einer Beerdigung heult und dadurch ein Mensch nicht in ihrer unmittelbaren Nähe begraben werden muss, hat sich der Standort Friedhof bereits gelohnt." Das Machtwort zeigte Wirkung: Mit knapper Mehrheit gab der Rat seine Zustimmung. Weiterer Schwerpunkt der Sitzung im Jugend- und Bürgerhaus war die Verabschiedung des Haushaltes 2004. Den Einnahmen von 327 530 Euro stehen Ausgaben in Höhe von 447 430 Euro gegenüber. Damit ergibt sich ein Minus von 119 900 Euro, darin enthalten ein Fehlbetrag aus dem Jahr 2002. Vorgesehen sind der Bau eines Rad- und Fußweges zur Landstraße 138 mit einem Investitionsvolumen von rund 4500 Euro und die Sanierung eines Geländers und einer Stützmauer, die mit gut 4000 Euro zu Buche schlägt. Die Verkehrssicherung des Rosenmontagsumzuges durch die Feuerwehr war Gegenstand einer Bürgeranfrage. Im vergangenen Jahr hatte die Ockfener Wehr die Aufgabe abgelehnt. "Es gab Drohungen, den Ablauf des Umzuges massiv zu stören", erläuterte Ratsmitglied Gerd Benzmüller (FWG) die Gründe der Ablehnung. Er sei jedoch nicht Willens, Urheber und Art der Störung in der Öffentlichkeit zu nennen, fügte er hinzu. Die Frage der Verkehrssicherung beim Umzug 2004 blieb offen. Gesprächsbedarf sieht Benzmüller auch im Hinblick auf die Änderung der Benutzungsordnung des Jugend- und Bürgerhauses. Hierzu beantragte er eine Dringlichkeitssitzung des Gemeinderates.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort