Sogar das Gespenst lebt wieder auf

LANGSUR. (ph) War das Gespenst als Totengräber des Langsurer Karnevals gekommen? Man hätte es glauben können angesichts von drei Jahren regierungsloser Zeit. Doch wer am Samstag zur Kappensitzung in die Kulturhalle gekommen war, wurde eines Besseren belehrt: Äußerst lebendig präsentierten sich nicht nur die Prinzessin samt Hofdamen, sondern auch das Publikum im ausverkauften Saal.

Es wurde eng auf der Bühne, als die Showtanzgruppen, angeführt von Prinzessin "Miriam I. aus dem Vogeler Nest" und ihrem Gefolge, den Hofdamen Kathrin und Katharina, in den Saal einzogen. "Nervös wie ein scheues Reh" sei sie, gestand die jugendliche Herrscherin bei ihrer Antrittsrede an das Narrenvolk. Obwohl eher von zurückhaltender Natur, habe sie sich zur Regentschaft entschlossen, um dem Langsurer Karneval wieder auf die Beine zu helfen. In der Vergangenheit habe es ja meist geheißen: "Eine Prinzessin, das wäre toll / Doch wer macht das? / Es haben ja alle die Hosen voll!" Keinesfalls die Hosen voll hatte die Nachwuchsgruppe des KTV "Laasa Hooten", die wie alle anderen Darsteller von Sitzungspräsident Stefan Justinger angekündigt wurden. In ihren rot-weißen Kostümen sahen die von Sabine Groll trainierten Mädchen fast aus wie Go-Go-Girls. Anschließend wirbelte "Tanzmariechen" Christina Hansen über die Bühne, ehe "Gretchen" (Claudia Vogeler) den Reigen der Büttenreden eröffnete und über ihre Abenteuer in der Fahrschule berichtete. Danach gab sich die Garde des KTV Trierweiler die Ehre, gefolgt von der Showtanz-Gruppe "Butterflys". Deren Trainerin Sabine Groll erwies sich als echtes Allround-Talent und stieg als "Petronella Knorzel" in die Bütt. Ebenfalls ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellten die Mitglieder der Läufergruppe Langsur, die als Showgruppe "Abba" für 70er-Jahre-Flair sorgten. "Büromaus" Tatjana Hardy, die Tanzgruppe "Red Angels" und das Männerballett Olk vervollständigten das Programm vor der Pause. Das "Tanzmariechen" Melissa Humbert und die Tanzgruppe "Les Chouchoux" eröffneten die zweite Hälfte des Abends. Ihnen folgten "Sus und Käth" alias Ernst Steinbach und Erwin Weber, die von der KTV-Vorsitzenden Ivonne Hansen für 20 Jahre in der Bütt ausgezeichnet wurden. Zugleich ernannte die Obernärrin den ehemaligen Vorsitzenden Ferdinand Mannes zum Ehrenmitglied. Mit den Showtanzgruppen "Nightingales", "No Angels" und der KTV-"Maxis" ging es in ein atemberaubendes Finale, dessen Höhepunkt sicher die Langsurer "Ballettmädchen" mit dem "Sterbenden Schwan" darstellten. Für seine graziöse und anmutige Darbietung erntete das tanzende Federvieh Ovationen des Publikums. Und als weit nach Mitternacht das Trierer Prinzenpaar am Moselufer erschien, lebte sogar das Gespenst noch einmal so richtig auf und tanzte mit den Langsurer Narren auf den Tischen.

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