Sonnige Zukunft auf dem Saargau

Die Sonne als Einnahmequelle hat es den Mitgliedern im Ortsgemeinderat Kastel-Staadt angetan. Auf einer bis zu elf Hektar großen Freifläche soll aus Solarmodulen Strom gewonnen werden. Edelbert Bach vom Bürgerservice in Trier informierte die Ratsmitglieder über seine Erfahrungen mit solchen Projekten.

 Auf einer bis zu elf Hektar großen Fläche möchte die Gemeinde Kastel-Staadt Sonnen-Module errichten. Foto: iStock

Auf einer bis zu elf Hektar großen Fläche möchte die Gemeinde Kastel-Staadt Sonnen-Module errichten. Foto: iStock

Kastel-Staadt. "Bevor wir in die Entscheidungsphase eintreten, sollen alle Ratsmitglieder den gleichen Wissensstand haben", findet Ortsbürgermeister Harald Lehnertz. Die Ortsgemeinde Kastel-Staadt will auf die Sonne als Einnahmequelle setzen.

Projektmanager und Solarfachberater Edelbert Bach vom Bürger-Service Trier zeigte in der Sitzung des Ortsgemeinderats den Weg in die sonnige Zukunft, der nicht immer ganz eben sein muss. "Jedes Projekt ist anders. Nicht nur die Sonneneinstrahlung allein ist ausschlaggebend", erfuhren die Ratsmitglieder. Vor die Stromgewinnung hat die deutsche Gesetzgebung einen Bebauungsplan, die Änderung des Flächennutzungsplanes und den Bauantrag gestellt.

Da die Fläche nicht der Ortsgemeinde gehört, sind Verhandlungen mit den Eigentümern nötig. Wichtig ist vor allem auch die Frage: Wie weit ist es bis zum nächsten Einspeisepunkt, und was kostet die Verlegung eines Kabels bis dorthin?

Erschwerend kommt hinzu, dass die neue Bundesregierung die Einspeisevergütung für 2010 auf 28,43 Cent pro Kilowattstunde gewonnenen Stroms gesenkt hat. Dem gegenüber sind jedoch Solarmodule so billig wie noch nie. Dünnschichtmodule mit einer Gesamtleistung von drei Megawatt sollen auf bis zu elf Hektar Fläche zwischen Kastel-Staadt und Freudenburg aufgebaut werden. "Bitte nicht gleich Dollarzeichen in die Augen bekommen, sondern kühl rechnen und offen und ehrlich mit den Grundeigentümern verhandeln", lautete der Rat des Fachmanns in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit des Projektes.

Die Einkünfte aus der Sonnenenergie könnten auch helfen, die künftigen Aufgaben der Gemeinde besser abzufedern. In gleicher Sitzung hat der Rat einen Auftrag für den Vorstufenausbau im Neubaugebiet "Schied" im Wert von knapp 208 000 Euro vergeben. "Kaufinteressenten für die Grundstücke sind da", freute sich Lehnertz.

Extra Weitere Projekte: Für das kommende Jahrwerden der Kommunalaufsicht anstehende Projekte gemeldet. Geplant sind die Errichtung einer Gerätehalle für 47 500 Euro, die Sicherung des römischen Theaters für fast 20 000 Euro, die Errichtung eines keltischen Pfahlhauses für 2700 Euro, die Präsentation der Lambachpumpe für 5000 Euro, die Beteiligung mit 19 500 Euro am römischen Kulttheater, die Erweiterung des Friedhofes für 3000 Euro, Planungskosten für die Sanierung der Dorfmitte in Höhe von 5000 Euro und für 2011 ein neuer Spielplatz im Neubaugebiet "Oberm Stegweg" für ebenfalls 5000 Euro. Die Errichtung einer Schutzhütte verschob der Rat in die Jahre nach 2013. Sie ist mit 12 500 Euro angesetzt. (doth)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort