Sowohl traditionell als auch modern

SAARBURG. Das Gymnasium in Saarburg ist eines der drei staatlichen Gymnasien im Landkreis. Eine Schule, die an traditionellen Werten festhält, sich aber Neuem nicht verschließt.

 Schüler der 11. Klasse basteln noch an ihrem Beitrag zum Wettbewerb "Jugend forscht" im Fach Chemie.Foto: Hans Frommer

Schüler der 11. Klasse basteln noch an ihrem Beitrag zum Wettbewerb "Jugend forscht" im Fach Chemie.Foto: Hans Frommer

Im Gegensatz zu den Gymnasien in Trier erfordert der Standort der Schule Angebote in möglichst vielen Bereichen. Auch die Nähe zu Frankreich und Luxemburg prägt schon seit langem das Saarburger Gymnasium. Etwa 40 Prozent der Schüler wählen Französisch als erste Fremdsprache.Fremdsprachenkompetenz wird groß geschrieben. So werden in der Sekundarstufe I neben den verpflichtenden Fremdsprachen Englisch oder Französisch auch Latein und ab der 9. Klasse Spanisch angeboten.In einem eigenen Sprachzug wird Latein als zweite Fremdsprache schon in der 6. Klasse gelehrt, Französisch als dritte Fremdsprache ab der 8. Klasse, und Spanisch kann als vierte Fremdsprache ab der 9. Klasse erlernt werden.Der Zuspruch für diesen Sprachzug, ermöglicht er doch wie im altsprachlichen Gymnasium das Latinum nach der 10. Klasse, ist sehr groß. "Wir wollen Attraktivität mit Qualität verknüpfen", betont Oberstudiendirektor Rainer Kramer, der Leiter der Schule. Ein wichtiges Ziel für ihn ist es, die Schüler stark zu machen.Neben der Sicherung der Fremdsprachenkompetenz und der Förderung der Naturwissenschaften ist deshalb die Stärkung der Sozialkompetenz und damit der respektvolle Umgang der über 600 Mädchen und 400 Jungen untereinander sowie zwischen Lehrern und den Schülern ein Schwerpunkt. Das fängt schon in der 5. Klasse mit dem Primärpräventionsprogramm gegen Gewalt (PROPP) an.Begabtenförderung ist ein weiterer Schwerpunkt der Schule. Das Angebot, mit verstärktem Experimentalunterricht am Nachmittag im Rahmen des Projekts MINT (Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften-Technik) für die Klassen 9 und 10 trägt Früchte. An den "Olympiaden" für Physik, Mathematik und Chemie wird rege teilgenommen.PC-Führerschein in der 6. Klasse

Bei der Teilnahme am Wettbewerb "Jugend forscht" ist die Schule genauso mit Siegern vertreten wie andere spezialisierte Gymnasien. Für die Wettbewerbe bringen sich eine Vielzahl von Lehrkräften voll ein. Dies stärkt das Profil des Gymnasiums.Es zeichnet sich neben den genannten Schwerpunkten auch in seiner kulturellen Vielfalt im musischen und künstlerischen Bereich aus. Partnerschaften mit Sarrebourg und Thionville in Frankreich, Marlow-on-Thames in Großbritannien, Puebla in Mexico, Schüleraustausch mit Nazareth in Israel und Projekte in religiöser Hinsicht in Bolivien und Brasilien zeugen vom weitreichendem Engagement.Frühzeitig werden die Schülerinnen und Schüler an die Arbeit mit dem PC herangeführt. Alle Sechstklässler erwerben ihren "PC-Führerschein". Ab dem 1. Februar wird ein schulinterner Versuch in zwei Mittelstufenklassen gestartet, der im Fach Physik erprobt, ob ein naturwissenschaftliches Fach einfacher und erfolgreicher vermittelt werden kann, wenn Mädchen und Jungen getrennt unterrichtet werden.Zu den aktuellen Reformbestrebungen meint Rainer Kramer: "Wir sind eine Schule, die an traditionellen Werten festhält und sich gleichzeitig Neuem nicht verschließt. Allerdings springen wir nicht auf jeden fahrenden Zug auf. Neue Inhalte und Methoden müssen nachweislich besser sein als die alten. Erst dann sind wir bereit, bisher Erprobtes zurückzustellen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort