Soziales und Kultur unter einem Dach

Der Kreistag Trier-Saarburg ist mit dem Konzept zur multifunktionalen Nutzung der ehemaligen Glockengießerei Mabilon und der Errichtung eines Mehrgenerationenhauses in Saarburg einverstanden.

Saarburg. Eine Machbarkeitsstudie besagt, dass "gemeinsam mit dem Mehrgenerationenhaus die Glockengießerei Mabilon als Bildungs-, Begegnungs- und Erlebnisort allen Bevölkerungsgruppen offen stehen sollte". Durch das Zusammenspiel von Museum und Glockengießerei, Mehrgenerationenhaus und weiteren Nutzungen entstünden Synergieeffekte, die genutzt werden sollten (der TV berichtete mehrfach). Das sieht auch der Kreistag so und beschloss, dass sich der Landkreis mit 175 000 Euro an dem Projekt beteiligt. Die Gesamtkosten sind mit zwei Millionen Euro veranschlagt; eine Landeszuweisung von 1,3 Millionen Euro (65 Prozent) wird erwartet. Den Restbetrag teilen sich Stadt und Verbandsgemeinde Saarburg. In den zwei Millionen Euro sind die Kosten für den Grunderwerb, die Herrichtung des Grundstücks, die Baukonstruktionskosten für den Altbau und den Anbau (Mehrgenerationenhaus) sowie die Technik für beide Gebäude enthalten. Die Außenanlagen sollen neu gestaltet und die Räume entsprechend ausgestattet werden. Die ehemalige Glockengießerei ist auch nach Aufgabe des gewerblichen Betriebs als Museum genutzt worden und damit ein touristischer Anziehungspunkt geblieben. Das wollte die Stadt Saarburg dauerhaft sichern, nachdem die Glockengießerei zum Verkauf anstand. Ursprünglich war die Machbarkeitsstudie von Gesamtinvestitionen von 3,9 Millionen Euro ausgegangen, aber ein Neubau auf dem Nachbargrundstück in Richtung Niederleuken ließ sich aus finanziellen Gründen nicht realisieren. Raumprogramm abgespeckt

Letztlich wurde das Raumprogramm abgespeckt, die Maßgabe eines Neubaus und das Konzept der musealen und sozio-kulturellen Nutzung sollte aber beibehalten werden. Bedingung war, dass Denkmal und Neubau funktionell und optisch störungsfrei korrespondieren, also die historische Substanz unangetastet bleibt. Eine transparente Bauweise mit Glaselementen soll alt und neu miteinander verbinden. Die Kreistagsfraktionen zeigten sich von dem Projekt angetan. Es sei innovativ und verdiene es, gefördert zu werden, sagte Bernd Henter (CDU). Hans Steuer (SPD) und Helmut Reis (FWG) sprachen von einer guten Investition in die Zukunft Saarburgs. "Ein bisschen Bauchweh" hat Claus Piedmont (FDP) wegen der Kosten; der Kreis habe in Hermeskeil ein weiteres Mehrgenerationenhaus. Die Verschuldung des Kreises gab auch Heide von Schütz (Grüne) zu bedenken.

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