Spaß mit Angie und Gerd

IRSCH. Das "Närrische Saarschiff" ist wieder auf großer Tour. Zum Auftakt des Irscher Sitzungskarnevals tummelten sich rund 500 Pappnasen "an Bord" der ausverkauften Turn- und Mehrzweckhalle. Das Ziel der Reise waren die wilden 70er-Jahre.

Da schwelgten "altgediente" Hippies in Erinnerungen, und mancher Disco-Queen von damals juckte es in den Beinen: "Licht aus, Spot an - Fastnacht in den 70ern" hieß es am Wochenende in der ausverkauften Turn- und Mehrzweckhalle in Irsch. Rund 500 Gecken in teils stilechtem Outfit mit Schlaghose, Rüschenhemd und Spiegelsonnenbrille waren gekommen.

Gemessen an den Sitzungen der Vorjahre, dürften die Erwartungen vor allem bei Kennern der Irscher Pappnasen-Szene hoch gewesen sein. Denn gewöhnlich lassen sich die Leute von der Karnevalsgesellschaft "Närrisches Saarschiff" einiges einfallen, um aus der "breiten Masse" hervorzustechen - in der vergangenen Session waren es beispielsweise Burgfräulein und edle Rittersleut', um die sich das Geschehen rankte. Allerdings: Gute Ideen sind die eine Sache, die Umsetzung eine ganz andere. Genau darin sind die Narren aus Irsch jedoch inzwischen Spitze - angefangen beim großartigen Bühnenbild über mitreißende Beiträge bis hin zum reibungslosen Ablauf des Geschehens. Das galt auch für die erste Kappensitzung der aktuellen Session.

Vier Stunden tolle Show

Anders als im Vorjahr, gibt es diesmal jedoch wieder ein Prinzenpaar: Prinz Udo I. (Udo Hoff), "die Sportskanone der närrischen Mannschaft", und Prinzessin Hildegard III. (Hildegard Hoff), "die Flower-Power vom Landal-Greenpark". Mit dem Einmarsch der Tollitäten und einem Tanz der Irscher Narrengarde begann die rund vierstündige Show, in der sich kurzweilige Reden mit gekonnten Tanzeinlagen und Musikdarbietungen abwechselten

Neben dem Motto "Licht aus, Spot an - Fastnacht in den 70ern" sorgte auch das vergangene Jahr für reichlich Ideen bei den Akteuren. So war fast schon zu erwarten, dass auch der "deutsche" Papst thematisiert würde. Als "Pilger des Weltjugendtags" berichtete Roland Holbach vom Besuch "Benedettos" in Köln. Das katholische Kirchenoberhaupt erschien sogar leibhaftig - wenngleich beim genauen Hinsehen die Gesichtszüge Rüdiger Schneiders von den Irscher Hofsängern zu erkennen waren. Auch das - wie die Irscher Narren fanden - "Traumpaar" der deutschen Politik hatte es sich nicht nehmen lassen, an die Saar zu kommen: "Angie" und "Gerd". Für Lacher im Saal sorgte die musikalische Aufforderung von Ex-Kanzler Schröder (Volker Schneider) an Amtsnachfolgerin Merkel (Christian Lauer): "Schni-Schna-Schnappi - schnapp' den Kanzlerstuhl." Rundum gelungen waren nicht nur die Vorträge, sondern auch die Moderationen dazwischen. Dafür verantwortlich: Helmut Steuer - auch er zählt zu den Stimmungsgaranten im Irscher Karneval.

Für den Tusch zu jeder Pointe sorgten die "Fidelen Sonnenberger" unter der Leitung von Gilbert Schellen. Klar, auch die obligatorischen Schunkelwalzer fehlten nicht, und am Ende hat es wohl kaum einer der 500 Gecken im Saal geschafft, sich nicht aktiv am Geschehen zu beteiligen.

Weitere Akteure waren: Thomas Wagner, die Musikgruppe "Die Überflieger", Hans Steuer, die Band "Heimway", Gilla Wallrich, das KG-Ballett, Stefan Dawen und die "Flaying Fläppings". Regie: Christian Weimann.

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