Speicher um ein Kleinod reicher

SPEICHER. (ka) Der Altar der Kreuzkapelle erstrahlt in neuem Glanz. Nach gründlicher Restaurierung präsentiert sich das mehr als zweihundert Jahre alte Kunstwerk mit neuem Holz und neuer Vergoldung.

Der Zahn der Zeit hatte dem aus dem späten 18. Jahrhundert stammenden, barocken Eichenholz-Altarretabel arg zugesetzt. Wie schlecht sein Zustand war, stellten Klaus Thiel, Harald Thiel und Nikolaus Koster vom Vorstand des Eifelvereins Speicher im vergangenen Jahr nach eingehender Untersuchung fest. Morsch und gebrechlich sei alles gewesen, den Tabernakel habe nur noch ein dicker Nagel gehalten. Nur eine sofortige Renovierung könne den Altar retten, lautete das Urteil. Damit wurde Frank Bonerz aus Speicher betraut. Der Schreiner sollte zahlreiche Fehlstellen am Altar ausmerzen sowie die gesamte Oberfläche behandeln.Denkmalpflege überprüft Sanierungskonzept

Außerdem musste er das alte Holz mit solchem ergänzen, das dem Original farblich entspricht. Die Arbeit machte Bonerz mit hoher Fachkompetenz in seiner kleinen Werkstatt im Elternhaus. Dorthin transportierte er die einzelnen Bestandteile des Altars. Dadurch wurde es oft eng. Vater Reinhold Bonerz sorgte dafür, dass die Maschinen funktionierten. Sechs Monate lang, von September 2003 bis Februar 2004 war an Freizeit nicht zu denken. Abend für Abend und auch die Wochenenden verbrachte Frank Bonerz in der Werkstatt. "Es hat Spaß gemacht", sagt er nach vollbrachter Arbeit. Grund, stolz zu sein, hat auch Malermeister Roman Dietz aus Speicher, der dem Altar mit der Vergoldung zahlreicher Partien den letzten künstlerischen Schliff gab. Das Altarretabel in der Kreuzkapelle wurde nicht ohne das wachsame Auge der Denkmalpflege restauriert. Michael Berens, Kreisdenkmalpfleger in Bitburg-Prüm, hatte von Beginn an das Projekt begleitet, die Einhaltung des Sanierungskonzepts überprüft und in der Regel wöchentlich mit Frank Bonerz und Roman Dietz den Fortgang der Arbeiten besprochen. Seit wenigen Wochen ist das Werk vollendet. Ein Betrachter bringt es auf den Punkt: "Gottes Segen, gute Augen und ruhige Hände haben Speicher ein herrliches kultur-historisches Kleinod beschert."

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