Spezialisten für die Kleinsten

KONZ. Vor zehn Jahren wurde der Kindergarten in der ehemaligen Lorenz-Kellner-Schule in Karthaus eingeweiht. Mittlerweile bietet die Einrichtung Ganztagsbetreuung für Kinder von neun Monaten bis sechs Jahre. Mit einem Kita-Fest wurde der runde Geburtstag gefeiert.

Die Einrichtung wurde 1993 als jüngstes Kinderhaus unter Trägerschaft der Stadt gegründet. Zwei Gruppen besuchten den Kindergarten, der 1994 eingeweiht und in eine Kindertagesstätte (Kita) mit 20 Ganztagsplätzen umgewandelt wurde. Zwei Jahre später war aufgrund der großen Nachfrage die Eröffnung einer dritten Gruppe unumgänglich. Seitdem bietet die Kindertagesstätte im ehemaligen Gebäude der Lorenz Kellner Schule 75 Kindern Platz.Räumlichkeiten voll ausgelastet

Als Besonderheit kam mit Beginn des Jahres 2004 eine zusätzliche Krippengruppe hinzu, in der Kinder unter drei Jahren betreut werden. Die Notwendigkeit ergab sich aus der Schließung der Einrichtung "Oase" e.V., die ihr Domizil in Könen räumen musste. Zehn Kleinkinder von neun Monaten bis drei Jahre werden jetzt in Karthaus von einer Gruppenleiterin und einer Kinderpflegerin betreut. Damit sind die Räumlichkeiten allerdings voll ausgelastet. Zwar wurde vor zehn Jahren ein Trakt mit Büro-, Gruppen- und Personalräumen an das alte Schulgebäude angebaut, aber eine Abstellkammer musste mittlerweile als Waschraum für die Krippenkinder umfunktioniert werden. Die Kinder kommen aus Karthaus und Roscheid. Der Anteil der nicht Deutsch Sprechenden liegt bei 40 Prozent. Rund zehn Nationalitäten sind in der Einrichtung vertreten. "Das bringt Probleme mit sich, ist aber andererseits sehr reizvoll", sagt Kita-Leiterin Alexandra Düntzer-Kukawka. Die Einrichtung liege in einem sozialen Brennpunkt, etliche Eltern beteiligten sich überhaupt nicht an den Aktivitäten ihres Nachwuchses, hinzu kämen Sprach- und kulturelle Barrieren. Mit einer türkischen Erzieherin will man wenigstens einen Teil der Sprachprobleme in den Griff kriegen. "Die vielen unterschiedlichen Kulturen bieten aber auch viele Möglichkeiten", sagt die Leiterin. So würden ausländische Lieder gesungen, fremdländische Gerichte stünden auf dem Speisenplan, und das türkische Kinderfest sei fester Bestandteil des Jahreskalenders. Neun pädagogische Fachkräfte und eine Hauswirtschafterin kümmern sich um die 85-köpfige Lorenz-Kellner-Rasselbande. Für den runden Geburtstag der Kita hatten sie sich ein umfangreiches Programm ausgedacht. Unter dem Motto "Der Schuh des Manitu" bevölkerten bunt geschminkte Indianer und grimmig drein blickende Cowboys den Hof. Indianergeheul und dumpfe Trommelschläge waren weithin zu hören. Zwei Marterpfähle markierten den Eingang des zur "Puderrosa Ranch" umgestalteten Gartens, und fast lebensgroße Büffel- und Reitergemälde schmückten die Portale. Wochenlang hatten sich Erzieherinnen und Kinder auf den großen Tag vorbereitet: Stolz führten sie indianische Büffeltänze, Gesänge und Spiele auf. In mehreren Workshops konnten die Kleinen Medizinbeutel, Indianerpfeifen und -schmuck basteln. Regenmacher, Traumfänger und Armbänder aus dem Land der Apachen gab es an verschiedenen Ständen zu kaufen. In der Ausstellung "Kleine Maler, große Künstler" präsentierten die kleinen Picassos und Dalis ihre Kunstwerke, die anschließend unter großer Beteiligung der Eltern versteigert wurden.

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