Spiel mit der großen Kugel

OSBURG. Kristina Krewer gehört zum Nationalkader der 15- bis 18-jährigen Kegler und hofft, im August mit zur Weltmeisterschaft nach Holland fahren zu dürfen.

Kristina Krewer spielt in erster Linie im Kegel-Sport-Verein Osburg. Dass sie dem Nationalkader angehört, erfüllt sie mit Stolz, aber sie stellt es nicht heraus. Dafür ist die 16-jährige Schülerin des Trierer Auguste-Viktoria-Gymnasiums zu bescheiden. Dabei erzählen die Pokale und Medaillen, die in ihrem Jugendzimmer auf dem Regal stehen, eine Erfolgsgeschichte: Siege bei den Gaumeisterschaften, bei rheinland-pfälzischen Wettkämpfen, und die Osburgerin gehört zu Deutschlands besten Keglerinnen. Während der Deutschen Meisterschaften hatte sie schon mehrmals die Nase ganz vorn. Dort ist sie auch Nationaltrainer Hans-Josef Heinrichs aufgefallen. "Ich melde mich bei dir, ob du in den Nationalkader kommst", habe er ihr während eines Turniers gesagt. Er meldete sich, und die Chancen, dass die Sportkeglerin im August mit nach Holland zur Weltmeisterschaft fahren wird, stehen zurzeit 50:50. Im März treffen sich die acht Mädchen und zehn Jungen im Alter von 15 bis 18 Jahren in Morbach zum Training. Zur WM-Vorbereitung gehört, dass die Mitglieder des Nationalkaders mit einer Videokamera gefilmt werden, um später via Bildschirm die Fehler aufzudecken. "Beim letzten Mal war der erste Schritt bei mir zu groß, und ich habe die Kugel zu früh aufgesetzt", sagt Kristina. Das seien häufige Fehler, an denen intensiv gearbeitet werden müsse. Die Schülerin ist ehrgeizig. Auch wenn sie für ihren Verein spielt. "Gestern haben wir in Wasserliesch gegen Nittel gewonnen", sagt Kristina. Ihre Holzzahl: 804. Dass sie so viel Erfolg und Spaß am Kegeln hat, verdanke sie ihren engagierten Trainern Walter Herrig und Manfred Dewald. "Wir werden sehr gut gefördert." Dabei fing alles ganz harmlos an. "Mein Bruder Manuel hat mich vor vier Jahren mit zum Training genommen", erzählt Kristina von dem ungeplanten Beginn einer Kegelkarriere. Schade findet sie, dass überwiegend Jungen den Weg zum Kegeln finden. Der Kegelsport habe leider noch nicht den Stellenwert, den er verdiene. Ihre Stärken sieht sie in ihrer Genauigkeit, einer ruhigen Hand und ihrer Nervenstärke. Wenn sie keine Kugel schiebt, dann kickt sie gerne oder spielt Trompete im Osburger "Rock for joy"-Orchester. Ihr größter Wunsch: "Ich möchte zur WM fahren." Die Entscheidung, wer mit nach Holland fahren wird, fällt im Juni.

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