Spielend Sprachen lernen

SCHWEICH-ISSEL. Marion Zell-Leinen bringt Kindern Englisch bei. Kinder lernen Sprachen schnell, und sie verlieren durch einen frühen Kontakt mit Fremdsprachen die Hemmung, in der erlernten Sprache zu sprechen.

Namen, Zahlen, Farben - und das alles in Englisch. So, wie Kinder eine Muttersprache erlernen, haben Lina, Alicia, Hannah, Tobias und Julia vor einem Jahr begonnen, sich der Weltsprache zu nähern. Heute steht neben den beliebten Spielen und Liedern noch eine Überraschung auf dem Unterrichtsplan, der eigentlich keiner ist. "Lehrerin" Marion Zell-Leinen hat Urkunden ausgestellt, die den Kindern bescheinigen, dass sie ein Jahr lang an dem spielerischen Erwerb der Fremdsprache teilgenommen haben. "Shoes" oder "coat" kommen mittlerweile ganz selbstverständlich über die Lippen. Insgesamt beherrschen die Sprachenschüler jetzt 500 Vokabeln. Und das ohne Pauken und Büffeln. Denn das gibt es in der Kindersprachenschule "LingoStar" in Schweich-Issel nicht. Lernen, weil es Spaß macht

Auf die Frage warum, sie Englisch lernen wollen, gibt es neben verständnislosen Blicken nur eine eindeutige Antwort. "Na, weil es Spaß macht." Den haben die Kinder, wenn einer aus der Runde während des "Bingospiels" Lehrer sein darf und alle anderen ihre bunten Steinchen auf dem Blatt mit den passenden Bildern verteilen. Dann, wenn der kleine "teacher" das Wort nennt. "Wer ein Instrument erlernt, geht schließlich auch zur Musikschule", sagt Marion Zell-Leinen, Mutter von zwei Töchtern. Nach der Elternzeit suchte die ausgebildete Fremdsprachenkorrespondentin nach einem neuen Tätigkeitsfeld, in dem sie Familie und Beruf vereinbaren konnte. Eine Anzeige "Sprachenschule Lingo Star sucht Dozenten" im Trierischen Volksfreund hat sie angesprochen. Es folgten ein Aufnahmetest und ein dreitägiges Seminar. Ein kindgerecht gestalteter Raum im Eigenheim ist jetzt "Sprachenzimmer". "Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Es macht Sinn, ich tue der Gesellschaft etwas Gutes." Und den Kindern. Eine Schülerin berichtete nach dem Urlaub auf Gran Canaria, dass sie dort ein nettes Mädchen getroffen hat, dass Englisch gesprochen hat. "Sie konnte sich mit der neu gewonnen Freundin unterhalten", erzählt Marion Zell-Leinen. Wissenschaftlich sei erwiesen, dass das Gehirn in jungen Jahren besonders aufnahmefähig ist und Kinder Sprachen schnell lernen. Einen weiteren Vorteil, früh mit fremden Sprachen in Berührung zu kommen, sieht die Lehrerin darin, dass die Hemmungen beispielsweise Englisch zu sprechen, verloren geht.

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