Spielspaß trotz Kronkorken

KONZ-OBEREMMEL. Ruhige Lage abseits viel befahrener Straßen, reichlich Grün, optisch reizvoll - das ist der Kinderspielplatz nahe der Sporthalle. Gut besucht sei er, berichtet Ortsvorsteher Hermann-Josef Benzkirch. "Kinder trifft man allerdings eher selten an."

Etwas verlassen steht die große Schaukel auf der mit Gras bewachsenen Fläche. Allenfalls der Herbstwind bringt an diesem Tag etwas Bewegung ins Spiel und lässt die beiden Schaukelsitze leicht hin und her wippen. Wohl nicht zuletzt der Regen sorgt auch im drei mal drei Meter messenden Sandkasten für gähnende Leere. Spuren menschlichen Lebens sind nur in Form von Kronkorken und Zigarettenkippen zu finden, die in dem ansonsten leuchtend gelben und reichlich vorhandenen "Baumaterial" stecken.Komplettes Angebot vorhanden

Zu körperlicher Betätigung lädt ein großes Klettergerüst mit mehreren Kletterstangen und einer Seilwand ein. Auch die obligatorische Rutsche und ein von einer Metallfeder getragenes Auto zum Schaukeln fehlen nicht. Drei Sitzbänke, zwei Müllkörbe und zahlreiche Schatten spendende Bäume komplettieren das Angebot auf dem Spielplatz. Der Kinderspielplatz an der Straße "Im großen Garten" in der Nähe der Sporthalle ist einer von zweien im Konzer Stadtteil Oberemmel. Ein grünes Schild mit weißer Aufschrift erklärt, welche Zielgruppe er anspricht: "Für Kinder bis zwölf Jahre." Hunde seien verboten, heißt es weiter.Lebendig wird's nach Einbruch der Dunkelheit

"Kinder trifft man allerdings eher selten an", berichtet Ortsvorsteher Hermann-Josef Benzkirch. Leben kehre oft erst mit Einbruch der Dunkelheit ein - manchmal auch schon früher. Dann aber herrsche reger Betrieb bis weit in die Nacht - "mitunter bis zum Morgengrauen". Ein Großteil der Benutzer des kleinen Spielparadieses ist deutlich älter als zwölf Jahre. Das, was ihnen Spaß bereite, seien nicht Eimerchen und Schaufel, sondern diverse lustig machende Getränke, "vorwiegend in braun getönten Glasbehältern", so Benzkirch.Alles ist stabil und sicher

Überbleibsel der "Freiluft-Partys" sind abgesehen von Kronkorken und der einen oder anderen Kippe auf dem gesamten Platz nicht zu sehen. Der Ortsvorsteher berichtet: "Kürzlich habe ich eine nicht unerhebliche Menge leerer Flaschen weggeräumt - vor allem, um der Verletzungsgefahr durch Glasscherben vorzubeugen." Zwar sei für die Reinigung der städtische Bauhof zuständig, "aber die Leute können schließlich nicht jeden Tag vorbei kommen." Dass nur wenige Kinder vorbei kommen, liegt laut Benzkirch nicht zuletzt an den jugendlichen Besuchern und deren Hinterlassenschaften. "Das haben mir auch verschiedene Eltern bestätigt." Eigentlich schade, denn der optisch reizvolle Spielplatz ist durchaus einen Besuch wert. Zum Thema Sicherheit: Alle Gerätschaften sind stabil gebaut, scharfe Kanten sind nicht zu finden. Für den Fall, dass es doch einmal etwas zu bemängeln gibt, ist eine Hotline zur Stadtverwaltung Konz geschaltet. Die Telefonnummer ist auf einem weiteren Hinweisschild zu lesen. Bleibt zu hoffen, dass den Platz künftig nur jene bevölkern, für die er ursprünglich gebaut wurde: die Kinder. Ortsvorsteher Hermann-Josef Benzkirch will jedenfalls ein Auge darauf werfen. Auch TV -Maskottchen Lucky beobachtet die Sache weiter. Trotz Kronkorken gibt's vier Tatzen.

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