St. Johann erhält neuen Glanz

PLUWIG. Für rund 70 000 Euro wird in den nächsten Monaten die Pfarrkirche St. Johann grundlegend saniert. Viele Stunden an Eigenleistungen sind bisher von ehrenamtlichen Helfern geleistet worden.

 Günter Koenen, Pastor Heribert Mönch, Karl-Heinz Bettendorf und Architekt Paul Schuh (von links) begutachten den Plan zur Sanierung der Pfarrkirche St. Johann in Pluwig. Foto: Dietmar Scherf

Günter Koenen, Pastor Heribert Mönch, Karl-Heinz Bettendorf und Architekt Paul Schuh (von links) begutachten den Plan zur Sanierung der Pfarrkirche St. Johann in Pluwig. Foto: Dietmar Scherf

Der regelmäßige Gottesdienst wird derzeit in einem Zelt auf einer Wiese neben der Kirche gefeiert. Doch bis dies realisiert werden konnte, waren die fleißigen Helfer schon einige Wochen in dem Gotteshaus am Arbeiten. Karl-Heinz Bettendorf (Gusterath) und Günter Koenen (Pluwig) vom Verwaltungsrat haben in Zusammenarbeit mit Architekt Paul Schuh die Planung und Organisation der großen Maßnahme übernommen. "Von Anfang an hatten wir immer rund 40 Männer und 20 Frauen aus der Seniorengruppe, die tatkräftig mit angepackt haben", erzählt Bettendorf. Zunächst entfernten die Helfer den Innenputz vom Boden bis zu einer Höhe von etwa 1,60 Meter. Allein dadurch konnten geschätzte 10 000 Euro eingespart werden. Feuchtigkeit hatte sich dort auf der gesamten Länge des Gotteshauses verbreitet und musste gestoppt werden. Koenen: "Wir haben dazu in den letzten Wochen immer die Bänke aus dem Weg geräumt, es wurde gearbeitet, der Schutt weggeräumt, geputzt und dann der Gottesdienst gefeiert." Notlösung Zelt wird akzeptiert

Inzwischen stehen die Bänke in dem 27 Meter langen und 10 Meter breiten Zelt. Ein schlichtes Holzkreuz ziert den Eingang. Am Kopfende ist ein Altar aufgebaut. Die Gemeinde nimmt diese Notlösung an und hat sich telefonisch teilweise sogar lobend "zu dem neuen Gottesdienst-Gefühl" geäußert. Das Gotteshaus ist inzwischen eine einzige Baustelle. Der Boden ist mit Folie ausgelegt. Der Altar, das Taufbecken und die Orgel sind "verpackt" und der Innenraum ist komplett eingerüstet. Für Pastor Heribert Mönch (72) ist es bereits nach 1973 die zweite Komplettsanierung des 1805 auf dem Johannesberg erbauten Gotteshauses. Jetzt soll nochmals alles grundlegend erneuert und ausgebessert werden. Das beginnt bei den Decken- und Wandmalereien, geht über die Liedanzeige bis hin zu dem aus dem Jahre 1550 stammenden, weithin bekannten und kunstgeschichtlich wertvollen Vesperbild am Eingang zum Seitenschiff. Es zeigt Maria mit dem Leichnam Jesu. Vom Bistum rechnet die Kirchengemeinde mit einem Zuschuss für die "Substanz erhaltenden Maßnahmen". Daher beteiligen sich auch die Architekten, Restauratoren und Statiker des Bistums an der Sanierung. Das Dach, das Deckengebälk und ein noch aus dem zweiten Weltkrieg existierender Schaden sollen teilweise ausgebessert, erneuert und repariert werden. "Die ‚Hinterlassenschaften‘ der letzten 200 Jahre auf dem Speicher hat der Bürgerservice Trier sortiert und entsorgt", erklärt Bettendorf. Dabei wurde ein sichtlich in die Jahre gekommenes Schild mit den Missions-Ablässen gefunden. Das Alter lässt sich weder erkennen noch richtig einschätzen. Obwohl inzwischen Fachfirmen die Arbeiten in der Kirche ausführen, bleibt für die beachtlich engagierten Senioren des Ortes noch genügend Arbeit. Als nächstes wollen sie die knapp 100 Jahre alten Bänke soweit erforderlich neu leimen, ausbessern und teilweise neu verschrauben. Nach der Planung des Architekten Paul Schuh sollen die Arbeiten im September abgeschlossen sein. Dann kann die Messe wieder im 200 Jahre alten Gotteshaus gefeiert werden. Spenden für die Renovierung der Pfarrkirche nimmt die Kirchengemeinde Pluwig gerne entgegen: Sparkasse Trier, Bankleitzahl 585 501 30, Konto-Nr.: 449 827.

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