Stärken und Schwächen des Standortes Saarburg

SAARBURG/MERZKIRCHEN. (kpj) Wie sehen ortsansässige Unternehmer den Wirtschaftsstandort Saarburg, wollte der Marketingverein wissen. In einer Fragebogenaktion wurden Betriebe in Stadt und Verbandsgemeinde befragt. Die Ergebnisse wurden in Merzkirchen vorgestellt.

Ziel der Fragebogenaktion war es, Wirtschafts- und Strukturdaten zu gewinnen, Stärken und Schwächen des Standortes aus Sicht der Unternehmer zu ermitteln und eine aktuelle Wirtschaftsdatenbank zu erstellen. 850 Fragebögen hatte der Marketingverein an Gewerbetreibende in Stadt und Verbandsgemeinde verschickt, lediglich 94 kamen zurück. Vorwiegend kleinere, alt eingesessene Betriebe aus allen Wirtschaftssparten hatten geantwortet. "Zu den 850 Unternehmen zählen alleine 300 Nebenerwerbsbetriebe und 150 Landwirte und Winzer", versuchte Marketingvereinsvorsitzender Jürgen Dixius das geringe Interesse an der Fragebogenaktion zu erklären. Auffallend sei zudem, dass lediglich 24 Unternehmen aus der Verbandsgemeinde geantwortet hätten, während sich 70 Betriebe aus der Stadt zu Wort gemeldet hätten. Offensichtlich wolle sich die Mehrzahl der Gewerbetreibenden aus dem Saarburger Umland nicht in das Standortmarketing einbinden. "Der Wirtschaftsstandort Saarburger Raum muss definiert und seine Bedeutung allen Unternehmern klar gemacht werden", sagt Dixius. Dennoch sei es ein Erfolg, dass sich 94 Betriebe erstmals zum Standort Saarburg zu Wort gemeldet und ihre Meinung kundgetan hätten, betonte Marketingberater Karl J. Eggers.Verkehrsprobleme dominieren

Wie ein roter Faden dominieren Verkehrsprobleme in der Stadt Saarburg die Kritik. Das mangelhafte Parkplatzangebot beeinträchtige die Geschäftsbedingungen; es erhielt ebenso wie das Verkehrskonzept schlechte Noten. Daneben hielten das begrenzte Warenangebot und die ungünstigen Öffnungszeiten vom Einkaufsbummel in Saarburg ab. Die Verkaufsflächen, das Mietpreisniveau und die Internet-Präsentation von Stadt und Verbandsgemeinde erhielten durchweg positive Noten. Das Angebot an Ärzten, Geldinstituten und Handwerkern wird ebenso gut bewertet wie Kundenfreundlichkeit, Beratung und Service der einzelnen Unternehmen. Positiv äußerten sich die meisten Befragten auch zu ihren Erfahrungen mit der Kommunalverwaltung. Von ihr forderten sie neben zusätzlichen Parkmöglichkeiten und einem verbesserten verkehrstechnischen Anschluss die Ausweisung zusätzlichen Baulandes und eine aktivere Förderung von Unternehmensansiedlungen. Die Standortmarketinginitiative selbst wird von den meisten Unternehmen positiv gesehen. "Die Unternehmer haben die Stärken und Schwächen des Standortes Saarburg erkannt", stellte Marketingberater Eggers fest. Es sei ein hoher Informationsbedarf feststellbar. Dem schloss sich Jürgen Dixius an. Als Beispiel nannte er eine gemeinsame Werbebroschüre verschiedener Anbieter von Freizeitangeboten in Stadt und Verbandsgemeinde. Durch den Zusammenschluss gleicher Marketingschienen könnten Kosten gespart und bessere Werbeeffekte erzielt werden. Mit Schüler-, Kunden- und Gästebefragungen will der Marketingverein weitere Wirtschaftsdaten erheben und auswerten. Die Ergebnisse sollen in Handlungsempfehlungen für die Gewerbetreibenden umgesetzt werden. Dixius: "Mit dieser Fragebogenaktion haben wir erreicht, dass sich erstmals alle Gewerbetreibenden des Wirtschaftsstandortes Saarburg mit unserem Anliegen beschäftigt haben. Wir werden zwar nicht alle zur Mitarbeit gewinnen können. Aber die Guten und Motivierten wollen wir gewinnen, damit die Kaufkraft in Saarburg bleibt."

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