Streit züngelt um Feuer

NITTEL. Das "Vollmondfeuer" sollte bei einer Veranstaltung des Nitteler Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr der Höhepunkt des Abends werden. Wegen wochenlanger Trockenheit wurde es durch das Ordnungsamt untersagt. Sehr zum Ärger einiger Vereinsmitglieder.

Vier Rundballen standen aufeinander gestapelt und durch Eisenmatten befestigt auf dem Platz, an dem am letzten Julisamstag zum dritten Mal das "Nitteler Vollmondfeuer" abgebrannt werden sollte. Mit der Veranstaltung wollte der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr die Kasse aufbessern. Neue Geräte und Schutzkleidung sollten davon finanziert werden. Wie in den vorangegangenen Jahren wurde für das Fest und das Abbrennen des Feuers eine Genehmigung beim Ordnungsamt der Verbandsgemeinde (VG) Konz beantragt.Erhöhte Brandgefahr

Einige Tage vor der Veranstaltung flatterte ein Schreiben des Ordnungsamts bei Peter Löwenbrück, Vorsitzender des Fördervereins, in den Briefkasten. Darin hieß es: "Aufgrund der wochenlangen Trockenheit besteht zur Zeit eine erhöhte Brandgefahr." Und weiter: "Wir fordern sie daher auf, von dem Entzünden eines Feuers aufgrund der derzeitigen Witterung abzusehen. Die Gefahr, dass durch den Funkenflug ein Flächenbrand ausgelöst wird, ist sehr hoch. Als Förderverein einer Schwerpunktfeuerwehr in der Verbandsgemeinde Konz sollten Sie mit gutem Beispiel vorangehen." So lautete die Aufforderung in dem Brief, der vom Leiter des Ordnungsamts, Walter Lutz, unterzeichnet worden war. Als Ansprechpartner für Auskünfte standen zwei Sachbearbeiter der Verwaltung auf dem Briefkopf. Weil es am Freitag und Samstag, dem Tag des "Vollmondfeuers", geregnet hatte, hofften einige Mitglieder des Fördervereins und der Feuerwehr darauf, das Feuer dennoch abbrennen zu können. Sie wollten die bis zu 1000 Besucher des Fests nicht enttäuschen. Einer von ihnen: Hans Walter Beck. Er nahm den Hörer in die Hand und rief einen der Sachbearbeiter an. Dieser habe ihm gesagt, sie seien schließlich Feuerwehrleute und müssten selbst entscheiden, ob sie das Feuer ohne Gefahr abbrennen könnten, berichtet Beck. So machte sich bei ihnen die Hoffnung breit, es doch abbrennen zu können. Doch nicht alle Fördervereinsmitglieder teilten diese Ansicht und so kam es auch intern zu Unstimmigkeiten, die mittlerweile beigelegt sind. Nach erneuter Rücksprache des Ersten Vorsitzenden, der keine Angaben zum dem Thema machen möchte, blieb es bei dem Verbot des "Vollmondfeuers". Die Aussage des Sachbearbeiters bestätigt auch Walter Lutz auf TV-Anfrage, erklärt aber: "Wir als Ordnungsbehörde mussten auf jeden Fall das Abbrennen des Feuers verhindern." Bei Funkenflug sei die Gefahr eines Flächenbrands trotz leichten Regens zu groß gewesen. Wegen der lang anhaltenden Trockenheit habe das Amt habe bereits seit Wochen keine Genehmigungen mehr für Feuer erteilt. Unverständnis rief das Verbot bei vielen Mitgliedern der Feuerwehr und des Fördervereins hervor: "Irgendwo blieb das Vertrauen in die Alltagshelden der Feuerwehr auf der Strecke", zeigt sich Frank Müller enttäuscht. Auch Beck zweifelt am Vertrauen seitens der VG-Verwaltung. "Die Führung traut uns nichts mehr zu", sagt er und überlegt, seinen Posten nach 34 Jahren abzugeben. Schließlich habe man das Feld vor dem Fest gewässert, die Mannschaft habe bereit gestanden sowie 14 000 Liter Löschwasser für den Fall der Fälle. Enttäuscht seien sie auch deshalb, weil man mit dem Gewinn die Kasse der Wehr aufbessern wollte, sagt Müller. So habe man die Besucher enttäuschen müssen, und die Zukunft des "Vollmondfeuers" ist ungewiss.

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