Stühle-Rücken im Saal des Alten Weinhauses

SCHWEICH. Die Kommunalwahl am vergangenen Sonntag hat im Schweicher Stadtrat zu einer deutlichen Strukturveränderung geführt. Insbesondere werden die "Freien" in Zukunft stärker mitreden.

Auch bei der Wahl zu diesem Gremium war die SPD die große Verliererin. Nur leicht "Federn lassen" musste die CDU, während sich die FWG über einen kräftigen Zugewinn freuen durfte. Hier die Eckdaten der Stadtratswahl 2004 im Vergleich zum Wahlergebnis von 1999: Die CDU sammelte 42,85 Prozent der Stimmen (1999: 42,85 Prozent). Trotz des geringen Verlustes von 0,26 Prozent muss die CDU einen Sitz abgeben und ist nun mit neun Sitzen im Rat vertreten. Die SPD verlor 4,11 Prozent und erreichte 32,94 Prozent (1999: 37,05 Prozent). In Zukunft hat sie noch sieben Sitze (bisher acht) im Rat. Von den Verlusten der Großen profitiert hat die FWG. Sie verbesserte sich von 20,10 auf nun 24,47 Prozent, was einem Plus von 4,37 Prozent entspricht. Ihr Sitzanteil erhöhte sich von vier auf sechs. Insgesamt 5094 Bürgerinnen und Bürger waren zu Wahl des Stadtrats aufgerufen. 2895 davon gaben ihr Votum ab, was einer Wahlbeteiligung von 56,83 Prozent (1999: 65,7 Prozent) entspricht. Trotz des verlorenen Sitzes ist die CDU mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden. Dazu Fraktionsvorsitzender Johannes Heinz: "Diesen Sitz haben wir 1999 nur durch einen äußerst knappen Vorsprung zu Lasten der FWG erhalten. Nun lag die Zahl knapp zu Gunsten der FWG. In der Tat ein kleiner Wermutstropfen, aber das ist so im Berechnungssystem begründet." Auf jeden Fall bleibe die CDU stärkste Fraktion. Den Zugewinn für die FWG betrachtet Heinz außerdem als Stärkung des "bürgerlichen Blocks". Man hoffe auch, dass sich die eher bürgerlich orientierten FWG-Anhänger bei der Stichwahl am 27. Juni mehrheitlich für Anita Kruppert entscheiden. Im Übrigen werde die CDU an der traditionell sachlichen Politik im Rat festhalten. "Sehr zufrieden" mit dem Ergebnis ist erwartungsgemäß Ernst Heider von der FWG. Heider: "Das hat unsere Erwartungen übertroffen und ist sicher auch ein Verdienst unseres jungen Spitzenmannes Johannes Lehnert, der einen überzeugenden Wahlkampf geführt hat." Allerdings sei der Erfolg auch eine Bestätigung für die sachbezogene Arbeit der FWG in den vergangenen fünf Jahren. Eine Empfehlung für die Bürgermeister-Stichwahl werde die FWG nicht aussprechen, so Heider, denn "wir gehen keine Koalitionen ein, sondern entscheiden stets sachbezogen". Iris Hess von der SPD-Fraktion ist die Enttäuschung anzumerken. Und wie die meisten SPDler in kommunalen Gremien sieht auch sie einen Zusammenhang zwischen der Niederlage und der Bundespolitik. Hess: "Die Leute unterscheiden nicht zwischen Bundes- und Kommunalpolitik, sondern strafen uns ab oder bleiben dem Wahllokal fern." Nach dem vorläufigen Ergebnis setzt sich der Schweicher Stadtrat in den kommenden fünf Jahren wie folgt zusammen:CDU-Fraktion: Josef Rohr, (2236 Stimmen), Anita Kruppert (2032), Johannes Heinz (1639), Kurt Heinz (1576), Werner Fehmer (1388), Hans-Dieter Leinen (1249), Michael Farsch (1135), Renate Kanzler (1090), Martina Marmann (1076).SPD-Fraktion: Vitus Blang (2278 Stimmen), Hans-Dieter Natus (1345), Iris Hess (1274), Norbert Schuh (1133), Jürgen Bonertz, (934), Philipp Gemmel (917), Irmgard Blang (826).FWG-Fraktion: Johannes Lehnert (1872), Kurt Rohr (1009), Ernst Heider (942), Heinrich Lehnert (762), Helmut Broy (751), Peter Gesellchen (684).

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