Stürmisches Konzert

SAARBURG. StürmischenApplaus erntete der Musikverein Kastell beim vorletzten Mittwochskonzert in diesem Jahr. Doch die Begeisterung währte nur kurze Zeit. Denn stürmisches Wetter fegte nicht nur die Notenblätter von der Bühne, sondern vertrieb auch das Publikum vom Boemundhof.

Skeptisch blickte mancher der rund 150 Zuhörer in Richtung Himmel. Dicke, dunkle Wolken hingen am Firmament. Skeptische Blicke gab es auch in Richtung Bühne, denn statt des im Programm angekündigten Musikvereins "Fanfare" Oberbillig stimmten dort die Damen und Herren des Musikvereins Kastell ihre Instrumente. "Ein Druckfehler", erklärte Alfons Piry, Vorsitzender des Saarburger Verkehrs- und Verschönerungsvereins. Punkt 19.30 Uhr hob Dirigent Hermann-Josef Benzkirch den Taktstock. Die "Euro Swing Parade" erklang, ein Medley von Liedern aus den Euro-Ländern. Dann der Marsch "Laridah". Auf das Publikum fielen erste Regentropfen, doch eingefleischte Mittwochskonzertbesucher konnte das nicht schocken. Sie spannten kurzerhand die Regenschirme auf. Auch Hannelore Schäfer aus Saarburg ließ sich "von den paar Tropfen" nicht beeindrucken. "Da müsste es schon gießen wie aus Eimern", meinte sie. Ebenfalls auf dem Programm stand die Verleihung der Preise für den Blumenschmuckwettbewerb des Verkehrs- und Verschönerungsvereins. Vorsitzender Piry bedankte sich bei allen, die mitgemacht hatten "und für die vielen, tollen Ideen" beim Verschönern ihrer Häuser mit buntem Fenster- und Blumenschmuck. Stadtbürgermeister Jürgen Dixius bedankte sich bei Alfons Piry und seinem Team "für die hervorragende Organisation der Mittwochskonzerte in diesem Jahr". Das Konzert ging weiter mit dem Stück "Gilbert O' Sullivan". Solist am Flügelhorn: Björn Kiefer. Nicht nur derApplaus der Zuhörer, auch Wind und Regen legten an Stärke zu. Notenblätter wirbelten von der Bühne. Noch war die Stimmung bei den Frauen und Männern des Musikvereins Kastell gut. "Lasst uns die Wolken einfach wegblasen", forderte ein Musiker seine Kollegen auf. Verhalten optimistisch stimmten diese dem Vorschlag zu und das nächste Musikstück an. Dessen Titel schien allerdings ein böses Omen zu sein: "Flashlight" - Blitzlicht. Was dann folgte, war ein Gewittersturm mit Blitz, Donner und heftigem Regen. Knapp eine Stunde vor dem geplanten Ende erkannten schließlich auch die Musiker, dass das Donnergrollen an Lautstärke nicht mehr zu überbieten war. Schleunigst verpackten sie ihre Instrumente und sammelten das noch verbliebene Notenmaterial ein. Augenzwinkernd meinte einer der Musiker: "So schnell haben wir es bisher noch nie geschafft, das Publikum zu vertreiben."Lesen Sie morgen in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah" ein Portrait über Bademeister Slava Grischov aus Konz.

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