Stute auf Abwegen

AACH/NEWEL. (red) Ein Notfall der nicht gerade alltäglichen Sorte rief am Samstag die Feuerwehren aus Aach und Newel auf den Plan. Ein Pferd hatte sich selbst in eine ausweglose Situation gebracht und musste befreit werden.

Als am Samstagnachmittag in Aach und Newel die Sirenen heulten, rechnete bei der Feuerwehr niemand mit einem derart außergewöhnlichen Einsatzstichwort. "Tierrettung. Ein Pferd in einer Zwangslage", meldete die Rettungsleitstelle in Trier, die den Alarm auslöste. Eine 27 Jahre alte Stute war auf dem Reiterhof "Neweler Mühle" auf Abwege geraten. Irgendwie gelang es dem Tier, zwischen eine rund 2,50 Meter hohe Stützmauer und den dahinter gelegenen steilen Hang zu kommen. Nach einigen Metern ging dann nichts mehr. Das Tier stand in knapp zwei Meter Höhe fest. Jeder weitere Schritt nach vorne bedeutete den fast sicheren Absturz - ein Wenden war aufgrund der Enge unmöglich - und ein Pferd rückwärts zu bewegen, funktioniert bekanntermaßen nicht so einfach. "Die Feuerwehr muss her", dachte sich die Pferdebesitzerin und wählte den Notruf 112. Nachdem sich die Einsatzkräfte aus Aach und Newel vor Ort ein Bild der Lage gemacht und mehrere Möglichkeiten gedanklich durchgespielt hatten, legte man die Taktik fest.Spritze stellt das Pferd ruhig

Ein herbeigerufener Tierarzt stellte das inzwischen seit Stunden festhängende Tier mit einer Spritze ruhig, so dass die Wehrleute gefahrlos an seiner Rettung arbeiten konnten. Die Helfer schafften von einem Landwirt aus Newel große Strohballen herbei und besorgten einen so genannten "Klauenpflegestand" - eine transportable Box aus Stahlrohren, in dem Kühe eingesperrt und fixiert werden, um deren Klauen zu pflegen. Der Plan der Feuerwehr sah vor, zunächst zu versuchen, diese Box mit einem Gabelstapler auf die Höhe des Pferdes zu bringen, dieses irgendwie dort hinein zu bewegen und das Tier dann sicher zu Boden zu bringen. Alternativ planten die Wehrleute den Bau einer großen Rampe aus Strohballen und Holzbohlen. Glücklicherweise gelang den Feuerwehrleuten und der Pferdebesitzerin, die Stute mit etwas Futter und viel "gutem Zureden" in luftiger Höhe zum Einstieg in das Gestell zu bewegen. Sowohl das Pferd als auch dessen Besitzerin waren heilfroh, als das Tier nach dieser erfolgreichen Rettungsaktion wieder auf sicherem Boden stand. Vor Ort waren die Feuerwehren Aach und Newel, ein Tierarzt und der Wehrleiter der Feuerwehr Trier-Land im Einsatz.

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