Symbiose von Wein und Ware

SCHWEICH. Gelungenes Konzept, hervorragender Besuch, tolles Wetter – Veranstalter und Besucher sind vom diesjährigen Fest der Roemischen Weinstraße begeistert. Einziger Wermutstropfen: Nicht alle Einzelhändler und Marktkaufleute waren mit dem Umsatz zufrieden.

Der Verein Roemische Weinstraße und der Gewerbeverband Schweich haben allen Grund zur Freude: Der Besuch beim diesjährigen Fest der Roemischen Weinstraße war rekordverdächtig. An allen Festtagen - angefangen vom Freitagabend bis zum Montagabend - lockte das herrliche Frühlingswetter die Gäste an. "Die Arbeit hat sich gelohnt, die Resonanz war hervorragend", resümiert Gewerbeverbands-Vorsitzender Manfred Diederich. Die verkaufsoffenen Sonntage in Trier und Hermeskeil hätten Schweich nicht geschadet. Überwiegend positive Rückmeldungen hat Diederich von seinen Einzelhändler-Kollegen. Insbesondere die "Textiler" seien zufrieden gewesen. Doch auch die Branchen, die noch eine gewisse Kaufzurückhaltung spürten, hätten durch Beratung und Aktionen etwas zum künftigen Erfolg beigetragen. Für die Marktkaufleute ist dagegen alleine entscheidend, was abends in der Kasse ist. Und da ist beispielsweise Michael Lungstraß aus Bad Neuenahr, der an seinem Stand CDs und DVDs anbietet, nicht zufrieden. "Die Kaufkraft fehlt, vom Aufschwung ist noch nicht viel zu spüren", so sein Eindruck. Das neue Konzept, die Marktstände von der zentralen Weinstraße zu trennen und rundherum zu gruppieren, kommt sehr gut an. Für Edgar Krämer vom Friseursalon Krämer gibt es neue Synergieeffekte in der Brückenstraße: "Die Geschäftsleute und die Winzer profitieren gegenseitig von dem neuen Konzept." "Wein trinken und Shoppen ist eine tolle Kombination für unsere Gäste", findet auch Hanne Kolz ("Woman"). Einziger Wermutstropfen für sie sind die vielen Glasscherben nach dem Konzert von "Alles Banane" am Samstagabend. "Da sind wir machtlos", sagt Sven Thiesen, Geschäftsführer des Vereins Roemische Weinstraße. Viele Jugendliche ließen leere Flaschen, aber auch Gläser, für die sie ja Pfand bezahlt hätten, einfach fallen. Trotz dieses Problems sei das Fest insgesamt ohne Zwischenfälle verlaufen. Ausgezahlt hat sich laut Thiesen, dass man das Programm im Wechsel für junges und älteres Publikum auf den beiden Bühnen stattfinden ließ. Sehr gut sei die Versteigerung zugunsten der Levana-Schule und des Fördervereins Tagespflege angekommen. Wieviel Geld zusammengekommen ist - es gab auch Spendenbüchsen, und die Winzer geben zehn Cent für jedes Glas verkauften Wein hinzu - stand am Montagabend noch nicht fest. Auch Bürgermeister Berthold Biwer ist von dem neuen Konzept angetan. Er will in den kleinen Weinbaugemeinden dafür werben, dass sie sich ebenfalls auf der Weinstraße präsentieren. Biwer: "Ich weiß, dass es nicht immer einfach ist, dort Leute zu gewinnen, aber vielleicht kann man dem Beispiel Riols folgen." Dort betreiben mehrere Winzer erfolgreich einen Stand, den sie auch bei anderen Gelegenheiten einsetzen. Nach diesem Prinzip verfahren auch die Jungwinzer. Alois Blesius aus Thörnich und seine Kollegen haben sich vor Jahren einen Stand angeschafft und teilen sich die Arbeit auf. Blesius ist mit der Resonanz vom Wochenende sehr zufrieden - und natürlich mit dem Wetter: "Es wurde ja auch Zeit, dass wir mal Glück haben."

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