Taben-Rodt setzt auf den Tourismus

Taben-Rodt. (kpj) In der Saargemeinde wird Fremdenverkehr groß geschrieben. Besonders Wanderer finden hier ideale Bedingungen. Das rege Vereinsleben sorgt für eine ausgeprägte Ortsgemeinschaft.

Schon an der Ortseinfahrt wird deutlich, dass die Gemeinde Wert auf Fremdenverkehr legt. Auf einem mächtigen Felsbrocken am Wegesrand prangt neben dem Ortswappen der Schriftzug "Fremdenverkehrsort Taben-Rodt". Große Informationstafeln weisen auf Übernachtungsmöglichkeiten, Wander- und Radwege hin. Mit dem Drahtesel kann man über die flachen Wege das Saarufer entlang erkunden. Für geübtere Radfahrer bietet sich der Saarlandradweg über die Höhen des Saargaues bis nach Nennig an der Obermosel an. Als Ausgangspunkt für Wanderungen ist Taben-Rodt ein wahres Paradies. Auf dem Obstbaumlehrpfad im Ortsteil Hamm findet man 68 verschiedene Obstsorten. Zahlreiche ausgeschilderte Wanderwege ziehen sich durch das Naturschutzgebiet "Saarsteilhänge". Der bekannteste ist der "Kaiserweg", der 1912 nach Plänen des Oberforstrates Otto Kaiser im Auftrag der preußischen Regierung angelegt wurde. Er bietet von teilweise 300 Meter steil abfallenden Hängen atemberaubende Blicke auf die Saarlandschaft. Ein Teil der zahlreichen Bänke am Wegesrand wurde vom Verkehrs- und Verschönerungsverein aufgestellt, der auch die mächtigen Begrüßungssteine am Ortseingang aufgestellt hat. "Wir haben ein sehr reges Vereinsleben", lobt Ortsbürgermeister Klaus Neuses, "die Mitglieder beteiligen sich intensiv am Ortsgeschehen". Nicht weniger als 14 Vereine hat der 875 Einwohner zählende Ort. So konnte der Musikverein in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiern. Den Abschluss des Jubiläumsjahres bildet ein großer Zapfenstreich am 13. September. Neben dem Musikverein sorgt der Kirchenchor "Cacilia" als ältester Ortsverein für den guten Ton. Auf 25 Vereinsjahre kann der Sportverein "Schwalbe" zurück blicken. Mit einem großen Jubiläumsfest am 18. Oktober wird der Geburtstag gefeiert. Eine ganze Reihe von großen und kleinen Festen wird alljährlich in Taben-Rodt ausgerichtet. Eine Besonderheit bietet die Kirmes. In einer Prozession wird der Schrein mit den Gebeinen des heiligen Quiriakus durch den Ort zur Pfarrkirche getragen. In dem denkmalgeschützten Gotteshaus ist der Schutzpatron der Kinder, der im 4. Jahrhundert in Trier lebte, aufgebahrt.Eine Million Euro Schulden

Gleich neben der Kirche befindet sich die mächtige Probstey St. Josef. In dem weitläufigen Gebäude, das im 8. Jahrhundert von den Trierer Benediktinern erbaut wurde, betreibt der Verein der Norddeutschen Pallottiner heute eine Erziehungseinrichtung für Kinder und Jugendliche. Die Geschichte des Ortes reicht zurück bis ins 7. Jahrhundert. 634 wurde Taben erstmals urkundlich erwähnt. In einer Ortschronik, die Ende des Jahres erscheinen soll, haben Tabener Bürger auf 350 Seiten die Geschichte ihres Dorfes aufgeschrieben. Das Erscheinen der Chronik musste aus finanziellen Gründen immer wieder verschoben werden. "Dank großzügiger Spenden und eines Landeszuschusses ist die Finanzierung jetzt gesichert", freut sich Ortsbürgermeister Neuses. Weniger rosig ist es um den Haushalt der Gemeinde bestellt. Mit rund einer Million Euro Schulden gehört die Saargemeinde zu den Spitzenreitern in der Verbandsgemeinde Saarburg. Den größten Teil des Schuldenberges machen Kredite und Zinsbelastungen für das Neubaugebiet "Rohleuk" aus. 55 Baustellen wurden vor zwei Jahren dort angelegt, 25 davon in Gemeindebesitz. Lediglich vier konnten bisher verkauft werden. Auf 19 Euro zuzüglich Erschließungskosten hat der Gemeinderat den Quadratmeterpreis herabgesetzt und hofft damit, potenzielle Interessenten anzulocken. Am Montag berichten wir in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah" über den Stand der Dorferneuerung in Mannebach.

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