Tänze und ein großes Sparschwein

WASSERLIESCH. Mit einer großen Feier wurde nach 38 Jahren Dienstzeit Lehrerin Hannelene Lukas in den Ruhestand verabschiedet.

Rechnet man die den Zeitraum von vier Jahren hinzu, in dem sich Hannelene Lukas zur Erziehung ihrer eigenen Kinder beurlauben ließ, käme sie sogar auf eine Dienstzeit von über 40 Jahren. Damit gehört sie zu einer aussterbenden Generation, da nachfolgende mittlere oder gar jüngere Generation diesen Zeitraum wegen verlängerter Schul- und Studienzeiten nicht mehr erreichen können. Aber nun mussten die Schüler und Kollegen der Lehrerin sie nach Erreichen der Altersgrenze von 64 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Auch dies ist in der heutigen Zeit sehr selten geworden, denn - statistisch gesehen - erreichen nur 23 Prozent der Lehrer auch den Altersruhestand, alle anderen gehen in den vorzeitigen Ruhestand oder aber sind wegen Krankheiten dienstunfähig. Ihr Durchhaltevermögen zeichne Lukas ganz besonders aus, lobte Cornelia Guillaume, die Leiterin der Grundschule Wasserliesch. So habe sie bis zum Schluss ihren Unterricht sehr engagiert und gewissenhaft vorbereitet, an vielfältigen Fortbildungsveranstaltungen teilgenommen, unter anderem zum integrativen Fremdsprachenunterricht in Französisch. Auch für Neuerungen, wie Computer, sei sie offen gewesen. Viele Eltern und Schüler hätten Gelegenheit gehabt, ihre Fähigkeiten auf dem Gebiet der Erziehung kennen und schätzen zu lernen. Sie habe immer Anteil genommen am Schicksal anderer, die Sorgen und Nöte der Kinder gekannt und sich mit ihnen auseinandergesetzt. Sie sei eine stets freundliche, zuvorkommende und bescheidene Lehrerin gewesen, die nie launisch gewesen sei und ihre Worte mit großem Bedacht gewählt habe. Auf Tugenden wie Höflichkeit und gutes Benehmen lege sie nicht nur bei anderen Wert, sondern lebe sie täglich vor. 22 Jahre lange unterrichtete Lukas an der Grundschule in Wasserliesch. Zuvor lehrte sie an vielen verschiedenen Stationen, unter anderem an den Volksschulen in St. Adelgund in Bingen-Kempten, an der Grund- und Hauptschule Trier-Zewen, an den Grundschulen Nittel und Konz-Oberemmel und an der Hauptschule in Konz. Die erste Lehrerprüfung legte sie 1962 an der Pädagogischen Hochschule in Koblenz ab, die zweite 1966 in Sohren. Nicht nur als Klassenlehrerin hat sich Hannelene Lukas große Verdienste erworben. So leitete sie Musik-Arbeitsgemeinschaften und kümmerte sich um die Lehrerbücherei, inventarisierte, ordnete und hakte nach, wenn ein Buch zu lange ausgeliehen war. Für all ihre geleistete Arbeit bedankte sich nicht nur Guillaume, sondern auch die Kollegen, die Elternschaft, die Landesregierung, die Schulbehörde und natürlich die Kinder. Die Schüler aller Klassen hatten Lieder einstudiert, Tänze gelernt und kleine Sketche geprobt, um "ihrer" Frau Lukas einen schönen, unvergesslichen Abschied zu bereiten. Außerdem überreichten sie einen Glücksbringer in Form eines großen Sparschweins. Morgen in "Trier-Saarburg - ganz nah" ein Bericht über den Regionalladen am Boemundhof in Saarburg.

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