Tankstellen-Räuber vor Gericht

TRIER. Weil sie Mitte Juli die Shell-Tankstelle am St. Barbara-Ufer überfallen haben sollen, müssen sich ab heute zwei Männer vor dem Trierer Landgericht verantworten. Dem Duo wird auch der Einbruch in einen Schweicher Friseursalon zur Last gelegt.

Den Abend des 17. Juli vergangenen Jahres wird ein Mitarbeiter der Shell-Tankstelle am Trierer St. Barbara-Ufer wohl sein Leben lang nicht vergessen. Es ist Sonntag, kurz nach 22 Uhr, als ein maskierter Mann den neben der Trierer Berufsfeuerwehr gelegenen Laden betritt. Der Unbekannte bedroht den Angestellten mit einer Pistole, sprüht ihm später Reizgas ins Gesicht. Ziel des Überfalls: die Tageseinnahmen. Der Tankstellenmitarbeiter packt das Geld aus der Kasse, 877 Euro, in eine schwarze Tüte, die ihm der Räuber gereicht hat. Danach muss sich der Angestellte auf den Boden legen. Trotzdem sieht er noch, wie der Täter das Weite sucht und sich mit einem auf der gegenüberliegenden Straßenseite wartenden Mann verständigt. Das Duo flüchtet zunächst unerkannt in Richtung Hohenzollernstraße. Der Tankstellen-Mitarbeiter alarmiert die Polizei. Weil er bei der Sprühgas-Attacke etwas abbekommen hat, kommt er mit Atembeschwerden und Augenreizungen in ein Krankenhaus, kann aber kurz darauf wieder entlassen werden. Die beiden mutmaßlichen Täter, zwei 25 und 32 Jahre alte Männer, werden wenige Tage später von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei festgenommen. Kurz zuvor sollen sie noch in einen Friseursalon in Schweich eingebrochen sein und das Wechselgeld gestohlen haben. Die magere Beute: 115, 80 Euro. Verdächtige stammen aus Serbien-Montenegro

Seitdem sitzen die beiden aus Serbien-Montenegro stammenden Männer in Untersuchungshaft. Ab heute wird ihnen vor der Ersten Großen Strafkammer des Trierer Landgerichts der Prozess gemacht - wegen räuberischer Erpressung und Einbruchdiebstahls. Haupttäter soll laut Anklageschrift der Trierer Staatsanwalt der 25-Jährige sein. Er soll Mitte Juli die Shell-Tankstelle am St. Barbara-Ufer überfallen haben, während sein Kollege draußen wartete und schaute, ob die Luft rein ist. Auch beim Einbruch in den Friseursalon soll der 32-Jährige lediglich Schmiere gestanden haben. Für den Prozess sind vorläufig zwei Verhandlungstage angesetzt. Zeugen sollen heute noch nicht vernommen werden.

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